Page 28 - Holzforum Ausgabe 3/2016
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Handel Eichsfeld-Holz
Mitarbeiter übernehmen Firma
Management-Buy-Out bei Eichsfeld-Holz: Der Holz- und Be- fläche von rund 35.000 m2.
schlagsgroßhandel aus dem thüringischen Leinefelde gehört
nun fünf langjährigen Mitarbeitern. In zehn Hallen mit insgesamt
10.000 m2 Grundfläche lagern
Waren im Wert von rund 3 Mio.
€. Dazu kommt eine großzügige
Nach fast 60 Jahren als ge- Verwaltungs-GmbH und Holz- Fortführung des Unternehmens Verkaufsausstellung mit einer
schäftsführender Gesellschafter fachhandel GmbH & Co. KG Lei- gegeben sind. Das Ergebnis war
in Leinefelde hat sich Willi Müller nefelde ins Leben gerufen. 1994 positiv: Alle Faktoren sprachen umfangreichen Auswahl an In-
aus der unternehmerischen Tätig- zahlte Müller die verbliebenen 80 für das MBO bei Eichsfeld-Holz.
keit zurückgezogen. Das Beson- Teilhaber aus und gründete die „Die Nachfolger zeichnen sich nentüren und Parkettböden, die
dere dabei ist: Er und seine Frau Eichsfeld-Holz GmbH, die er 21 durch den unbedingten Willen
Maria-Elisabeth Müller haben ihre Jahre lang als Mehrheitsgesell- zum Unternehmertum und die von den Handwerkern der Region
Gesellschaftsanteile auf die Mit- schafter erfolgreich führte. Fähigkeit aus, strategische und
arbeiter Simone Pietsch, Mathias operative Ziele zu definieren und gern zur Kundenberatung genutzt
Rekitt, Reinhard Fahrig, Volker Kny 1996 trat Eichsfeld-Holz dem diese – auch mit dem Rückhalt
und Klaus Pallas übertragen. Die Holzring bei. Die Kooperation der Familien – umzusetzen“, fin- wird.
Fünf sind bereits seit vielen Jah- war auch in die Nachfolgerege- det Holzring-Geschäftsführer
ren in leitender Funktion bei dem lung involviert. Die HR Consult Olaf Rützel. „Darüber hinaus ha- Das Sortiment des Holz- und
Unternehmen aus Thüringen tätig. – Holzring-Tochtergesellschaft ben sie alle in den Übertragungs-
Mathias Rekitt, der schon zuletzt für betriebswirtschaftliche Be- prozess Beteiligten mit ihrem Zu- Beschlaggroßhandels umfasst
gemeinsam mit Willi Müller die ratung – begleitete das Ma- kunftskonzept überzeugt.“
Geschäfte führte, ist nun alleini- nagement-Buy-Out (MBO). Vor Bau- und Massivholz, Hobelware,
ger Geschäftsführer. Durch die allem galt es zu prüfen, ob die Seinen Nachfolgern übergibt
Nachfolgeregelung sind nach betriebswirtschaftlichen Voraus- Willi Müller ein gut bestelltes Platten, Beschläge, Türen, Fußbö-
Angaben von Eichsfeld-Holz auch setzungen für eine erfolgreiche Unternehmen auf einer Gesamt-
die Arbeitsplätze aller 50 Mitar- den, Wohndachfenster, Balkonge-
beiter gesichert.
länder, Eisenwaren, Werkzeuge
und Maschinen, Lacke, Lasuren
und Leime sowie Fensterbänke
und Dämmstoffe. Zehn Lkw – drei
davon mit Ladekran – sorgen da-
für, dass die Tischlereien in einem
Umkreis bis zu 100 Kilometer zü-
gig beliefert werden. Q
Seele des Unternehmens Neue Gesellschafter bei Eichsfeld-Holz (v.l.): Reinhard Fahrig, Mathias Rekitt, Simone Pietsch, Volker Kny und
Seit Gründung des Holz- und Klaus Pallas.
Beschlagsgroßhandels im Jahr
1958 bis zu seinem jetzigen
Ausscheiden war Willi Müller
die Seele des Unternehmens. Zu
DDR-Zeiten war er Geschäftsfüh-
rer der von 100 privaten Tisch-
ler- und Stellmacherbetrieben
gegründeten Einkaufs- und Lie-
fergenossenschaft (ELG) des
holzverarbeitenden Handwerks.
Nach der Wiedervereinigung
und der Währungsunion wurde
die Gesellschaftsform der ELG
den neuen Bedingungen ange-
passt und die Holzfachhandel
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