Page 43 - Holzforum Ausgabe 1/2015
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Rund 80 Experten aus Industrie
                                                                                                            und Gewerbe, Behörden und
                                                                                                            Wissenschaft trafen sich in Fulda
                                                                                                            zur Holzschutztagung 2014.

                                                                                                            tung in das Klassifizierungssys-
                                                                                                            tem von EN 350 integriert werden
                                                                                                            sollte.

                                                                                                            Biologische

                                                                                                            Zusammenhänge

                                                                                                                  Dass der Holzschutz nicht nur

                                                                                                            aus Gesetzen und Normen be-

                                                                                                            steht, sondern dass sich dahinter

                                                                                                            auch ganz konkrete biologische

                                                                                                            Zusammenhänge verbergen, dies

                                                                                                            führte den Zuhörern der Hambur-

                                                                                                            ger Mykologe Dr. Tobias Huckfeldt

                                                                                                            vom Institut für Holzqualität und

                                                                                                            Holzschäden vor Augen. In seinem

CEN/TS 16637-2 für Bauprodukte,     zur besten verfügbaren Technik      der verschiedenen Prüfnormen        Vortrag über „Fäulepilze an Fach-
als auch gemäß der OECD             von Imprägnieranlagen diskutiert    und anhand anschaulicher Bei-
313-Methode bzw. CEN/TS 15119-2     werden, um anschließend zu einem    spielrechnungen zeigen die deut-    werk und Holz im Außenbereich“
durchgeführt wurden. Ihr Fazit:     BREF-Dokument (Best Available       lich härteren Prüfbedingungen für
Die Resultate aus beiden Verfah-    Techniques Reference Document)      schutzmittelbehandeltes Splint-     zeigte er die Wachstumsbedin-
ren sind übertragbar, die Testver-  zusammengefasst zu werden. Die      holz im Vergleich zu einer Klassi-
fahren zeigen vergleichbare Ab-     im BREF festgelegten Schlussfol-    fizierung von Kernholz als sehr     gungen für Fäulnispilze und die
hängigkeiten und führen beim        gerungen bilden später die Geneh-   dauerhaft.
eingesetzten Holzschutzmittel zu    migungsgrundlage für die Indus-                                         damit verbundenen Schäden im
ähnlichen Emissionsraten der        trieanlagen, die mehr als 75 m³         Imprägniertes Splintholz, das
Wirkstoffe Kupfer und Tebu-         Holz pro Tag imprägnieren. Eine     den Kriterien der EN 113 und EN     GaLaBau und bei Sichtfachwerken
conazol.                            entscheidende Rolle, wie viele An-  599 genügt, kann immer der Dau-
                                    lagen von der Regelung betroffen    erhaftigkeitsklasse 1 nach EN       auf.
    Der künftige Einfluss europä-   sein werden, spielt die Definition  350-2 zugeordnet werden. Aus-
ischer gesetzlicher Regelungen      der Produktkapazität. Auch auf      wirkungen hat dies auch auf den           Gefahrbereiche und typische
auf Holzschutzmittel und Impräg-    welcher Grundlage die beste ver-    Einsatz imprägnierter und unbe-
nieranlagen für Holz, und hierbei   fügbare Technik bestimmt wird, ist  handelter Hölzer gemäß den Vor-     Schadsituationen sieht er vor al-
insbesondere die Auswirkungen       ein wichtiger, zu klärender Punkt.  gaben von DIN 68800-1. An Bei-
der Industrieemissionsrichtlinie                                        spielen einer Verwendung von        lem im Erdkontakt bzw. wenn wäh-
(IED), standen im Mittelpunkt des       Mit den „Kriterien zur Festle-  Lärche und Douglasie in GK 2
Vortrags von Dr. David Aston von    gung der Dauerhaftigkeit von im-    bzw. Lärche höherer Rohdichte in    rend der Gebrauchsphase der GK
der European Wood Preservative      prägniertem Holz und unbehan-       GK 3.2 zeigte er auf, dass Mas-
Manufacturers Group (EWPM).         deltem Holz“ beschäftigte sich Dr.  severluste bis 30 Prozent resp. 15  4 vergleichbare Belastungen am
Unter dem Titel „The Potential Im-  Ralf Möller von der BASF Wolman     Prozent toleriert werden, während
pact of Legislation on Future Tim-  GmbH in Sinzheim. Er lenkte den     ein maximaler Masseverlust von      Holz entstehen, im Splintholz so-
ber Treatment Plant Operation”      Blick zunächst auf die relevanten   drei Prozent bei imprägniertem
erläuterte er den sogenannten       Normen zur Bestimmung der Dau-      Splintholz erlaubt ist. Am Ende     wie im juvenilen Holz. Kritisch
Sevilla-Prozess, in dem auf euro-   erhaftigkeit von imprägniertem      seines Vortrages warf er die Frage
päischer Ebene die von einzelnen    und unbehandeltem oder modi-        auf, ob und wenn ja, wie schutz-    sieht er die Festlegung in DIN
Mitgliedstaaten eingegangenen       fiziertem Holz. Eine Gegenüber-     mittelbehandeltes Holz im Rah-
umweltrelevanten Informationen      stellung der Bewertungskriterien    men der derzeitigen Überarbei-      68800, worin ein Splintanteil von

                                                                                                            fünf Prozent bei Kernholz toleriert

                                                                                                            wird. Aus Sicht des Sachverstän-

                                                                                                            digen stellt dies einen Mangel am

                                                                                                            Holzprodukt dar, da der Splintholz-

                                                                                                            anteil als Eintrittspforte für einen

                                                                                                            Fäulnispilzbefall am Kernholz fun-

                                                                                                            giert. Welche Vielzahl von Fäul-

                                                                                                            nispilzen an Holzprodukten im

                                                                                                            Freien zu erwarten ist und welches

                                                                                                            zerstörerische Potenzial diese

                                                                                                            aufweisen, belegte er eindrucks-

                                                                                                            voll mit zahlreichen Bildern aus

                                                                                                            seiner täglichen Sachverständi-

                                                                                                            genpraxis.     Q

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