Page 26 - Holzforum Ausgabe 1/2020
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Handel Möbelindustrie

Seitwärts ins leichte Minus

Schlechte Zahlen für 2019 musste Jan Kurth, Geschäftsführer                                                bis Oktober 2019 im Vergleich
des Verbands der Deutschen Möbelindustrie jüngst präsentie-
ren. Für 2020 rechnet man mit einem Plus von einem Prozent.                                                zum Vorjahr um 15,1 Prozent

                                                                                                           gesteigert werden. Der Absatz

                                                                                                           deutscher Möbel in Russland er-

                                                                                                           höhte sich nach längerer Schwä-

Die deutsche Möbelindustrie er-    So wies in den ersten zehn Mo-      sere Hersteller nutzen, da diese    chephase 2019 das dritte Jahr in
wartet für 2020 ein leichtes Um-   naten die Branchenstatistik ein     Themen wachsende Bedeutung
satzplus von rund einem Pro-       leicht negatives Ergebnis von 0,4   bei den Endverbrauchern in ihrer    Folge um zuletzt 18,8 Prozent.
zent. Dies erklärte Jan Kurth,     Prozent mit einem Gesamtum-         Kaufentscheidung gewinnen“, so
Geschäftsführer des Verbandes      satz von knapp 14,9 Mrd. Euro       Kurth.                              Andere wichtige Wachstums-
der Deutschen Möbelindustrie       aus. Für das Gesamtjahr 2019
(VDM), auf der Pressekonferenz     wird mit einem Umsatz von rund          Die aktuelle Entwicklung der    märkte wie Japan, Kanada und
zur imm cologne am 8. Januar.      18 Mrd. Euro gerechnet.             Auslandsmärkte stimme eben-
Grund zu Optimismus sei, dass                                          falls positiv: „In den ersten zehn  Südkorea profitierten von den
laut einer repräsentativen Befra-      Laut Kurth gehe man den-        Monaten 2019 gingen 32,8 Pro-
gung des Marktforschungsinsti-     noch mit realistischem Opti-        zent der in Deutschland produ-      jüngsten Freihandelsabkommen
tuts TNS Kantar im Auftrag des     mismus in das neue Jahrzehnt        zierten Möbel direkt ins Ausland.
VDM knapp ein Viertel aller Deut-  und das Jahr 2020. Im Inland        Dies ist die höchste jemals ge-     mit der EU und wiesen ebenfalls
schen (19 Mio. Personen in 9,3     müsse man mit aller Kraft das       messene Exportquote“, sagte der
Mio. Haushalten) im Jahr 2020      Thema „Made in Germany“ in          VDM-Geschäftsführer. Um die         positive Vorzeichen auf. Ledig-
die Anschaffung neuer Möbel        den Vordergrund rücken und die      Jahrtausendwende habe diese
planten. Die durchschnittliche     Verbraucher auf die exzellente      noch vergleichsweise magere         lich China fiel im vergangenen
Ausgabenbereitschaft betrage       Qualität und den erstklassigen      16,3 Prozent betragen.
dabei 2.581 Euro pro Haushalt.     Service aufmerksam machen.                                              Jahr um 22,3 Prozent zurück.
Durchgeführt wurde die Be-         „Die Themenpalette Nachhaltig-          Insgesamt stiegen die Aus-
fragung kurz vor Weihnachten       keit, Klimaverträglichkeit und der  fuhren deutscher Hersteller im      Laut dem Verband erwirt-
2019.                              Trend zur Regionalität müssen       Jahresverlauf 2019 um 2,1 Pro-
                                   wir stärker spielen und für un-     zent. Allein die Möbelausfuhren     schaftete die Branche Ende 2009
    Gerade bei jungen Leuten                                           in die USA konnten von Januar
ist die Lust auf neue Möbel laut         Gut besuchte Pressekonferenz                                      einen Umsatz von 15,4 Mrd. Euro.
der Studie besonders spürbar:            des VDM zur imm cologne.
So planten 40,5 Prozent der Be-                                                                            Jetzt, zehn Jahre weiter, liege man
völkerung zwischen 14 und 29
Jahren, neue Möbel zu kaufen.                                                                              bei 17,7 Mrd. Euro Umsatz. Laut
Ebenso planten einen Neukauf
31,5 Prozent der 30- bis 39-Jäh-                                                                           Kurth seien die vergangenen zehn
rigen, während es bei den über
60-Jährigen nur 12,5 Prozent                                                                               Jahre daher „zwar kein goldenes
seien.
                                                                                                           Jahrzehnt, aber eines, in dem sich
    Für das Jahr 2019 zeichnet
sich stattdessen eine Seitwärts-                                                                           die Branche deutlich konsolidiert
bewegung ab: Laut VDM schloss
dieses für die deutsche Möbelin-                                                                           hat“ gewesen. Vor allem im inter-
dustrie wohl mit einem geringfü-
gigen Umsatzminus in Höhe von                                                                              nationalen Wettbewerb habe man
rund einem halben Prozent ab.
                                                                                                           an Boden gewonnen.           n

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