Page 14 - Holzforum Ausgabe 4/2018
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Handel Portrait

„Erkennen, was
wir wert sind“

Am 7. Juni wurde Philipp Zumsteg zum
neuen Vorsitzenden des GD Holz gewählt.
Ein Portrait des neuen Mannes an der
Spitze der deutschen Holzbranche.

Im Laufe des Gesprächs blieb        der gemeinsam die Geschäfts-         „… müssen es als Branche schaffen, für uns und unsere Mitarbeiter
eine Detailfrage unbeantwortet.     führung innehaben. Bei Carl Götz     bessere Erträge zu erwirtschaften“: Philipp Zumsteg, Vorsitzender des
Philipp Zumsteg zögerte nicht       sind gleich drei an der Spitze, ne-  GD Holz.
und zog einen seiner Mitarbei-      ben Philipp sind das sein Bruder
ter hinzu. Als dieser höchstkom-    Max und sein Neffe Christoph         gar nicht so bewusst gewesen,       kenhaus studierte er BWL an der
petent geantwortet und das Ge-      Zumsteg. Doch bei Carl Götz          vielleicht auch wegen einer ge-     Fachhochschule in Kempten mit
schäftsführerbüro wieder verlas-    funktioniert es. Aber warum? Es      wissen jugendlichen Naivität, er-   den Schwerpunkten Finanzen
sen hatte, sagte Zumsteg: „Ist      brauche klare Spielregeln und        zählt er mit einem Lächeln.         und Controlling. „Für mich war
das nicht toll? Der hat hier ge-    Zuständigkeiten, betont Zum-                                             bereits vor dem Abi klar, dass
lernt und brennt für seine Sache.“  steg. „Als wir vor der Aufgabe           Sein Alltag sei extrem durch-   ich in den elterlichen Betrieb ge-
Wenn sich ein roter Faden in dem    standen, die Strukturen neu zu       organisiert, aber als Geschäfts-    hen werde, weil ich wusste, dass
gut zweistündigen Gespräch mit      regeln, haben wir uns Hilfe von      führer nehme er sich die Freiheit,  so eine Chance nicht so einfach
dem neu gewählten Vorsitzenden      außen geholt und eine Berate-        komplizierte Dinge im Home-Of-      wieder kommt“, sagt Zumsteg.
des GD Holz finden lässt, dann ist  rin engagiert“, erzählt Zumsteg.     fice zu bearbeiten. Davon abge-     Dennoch sammelte er auch be-
es der: seine Wertschätzung für     „Das war ein anstrengender Pro-      sehen sei er fast rund um die Uhr   rufliche Erfahrung außerhalb des
seine Mitarbeiter und sein sen-     zess, aber im Nachhinein bin ich     erreichbar, auch im Urlaub. „Ich    elterlichen Betriebes bei einer
sibler Umgang in Personalfra-       sehr dankbar dafür.“ Auch privat     arbeite sehr gerne und empfinde     Gesellschaft für Wirtschaftsprü-
gen. Als sie ihre Niederlassung     verstehe er sich mit seinem Bru-     die ständige Erreichbarkeit nicht   fung und bei der Deutschen Bank.
in Hamburg schließen mussten,       der sehr gut, gehe regelmäßig        als Belastung.“                     Nach dem frühen Tod seines Va-
habe man auch einen LKW-Fahrer      mit ihm essen und sei Patenon-                                           ters trat er am 1. Oktober 1997
entlassen müssen. „Der konnte       kel eines der Kinder.                    Philipp Zumsteg wurde am        als Geschäftsführer bei der Carl
wirklich nichts dafür und das zu                                         2. April 1972 in Ulm geboren und    Götz GmbH ein, heute eine der
tun, war echt nicht leicht“, sagt       Wenn er heute eine schwie-       wuchs in Neu-Ulm auf. Nach Abi
Zumsteg. Leute einzustellen und     rige Entscheidung zu treffen         und Zivildienst in einem Kran-
das Unternehmen weiterzuent-        habe, bediene er sich dieser Me-
wickeln mache einfach viel mehr     thode: „Ein externer Blick hilft,
Spaß, als Trennungsgespräche        sich ein klares Bild von einem
zu führen.“ Es gehe immer um        Problem zu machen und eine
Menschen, fährt er fort, darum,     Entscheidung zu finden, die lang-
dass die richtige Person an der     fristig am besten für das Unter-
richtigen Stelle sei. „Wenn da al-  nehmen ist.“
les stimmt, regelt sich vieles von
alleine, was man ansonsten auf-         Seine bisher schwierigste
wändig steuern müsste.“             Entscheidung? Zumsteg überlegt
                                    lange und gibt dann doch eine
    Nicht immer tut es einem Be-    naheliegende Antwort: der Bau
trieb gut, wenn Familienmitglie-    des Zentrallagers in Neu-Ulm.
                                    Damals sei ihm die Tragweite

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