Page 41 - Holzforum Ausgabe 2/2018
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Wichtigste Handelspartner                                                                                        der deutschen Wirtschaft un-
        der deutschen Möbelindustrie                                                                                       ter rund 1.200 Unternehmen,
                                                                                                                           spielt die Marke „Made in Ger-
Großbritannien                                                                                                             many“ eine große Rolle beim
                                                                                                                           Unternehmenserfolg. In der Stu-
           Niederlande                                      0,82 Mrd. ¤          3,14 Mrd. ¤           Polen               die ernteten die Aussagen, wo-
                                                                           1,61 Mrd. ¤                                     nach die Bezeichnung „Made in
0,75 Mrd. ¤                                                   Deutschland                                                  Germany“ eine Weltmarke sei,
                                                                                                                           deren Strahlkraft erhalten sowie
                                    1,32 Mrd. ¤             1,15 Mrd. ¤  1,03         Tschechien                           gestärkt und geschützt werden
                                                                                           Österreich                      müsse, die größte Zustimmung
                                       Schweiz                                  Mrd. ¤                                     (siehe Info-Box), während den
                                                                         1,84                                              Aussagen, die Marke sei irrele-
                                                                                                                           vant oder nicht mehr zeitgemäß,
                                                                         Mrd.                                              am wenigstens Teilnehmer zu-
                                                                                                                           stimmten. Viel mehr zeigte sich,
        Frankreich                                                         ¤                                               dass im Vergleich der aktuellen
                                                                                                                           mit der zukünftigen Betonung
                                                                                              China                        von „Made in Germany“ oder
                                                                                                                           eines ähnlichen Bezugs zu
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2016                                                                 Deutschland im Marktauftritt
                                                                                                                           die Bedeutung in den kommen-
Präsidentschaftswahl ebenfalls      rie. Ihr Umsatz stieg im 1. Halbjahr                einer Industrieexportquote von     den 20 Jahren nicht abnehmen,
wieder mit 10,3 Prozent im Plus.    2017 nach vorläufigen Zahlen um                     32,2 Prozent hat wesentlichen      sondern sogar etwas zuneh-
Auch andere wichtige Wachs-         3,2 Prozent auf 8,1 Mrd. €. Auch                    Anteil an diesem positiven Ge-     men wird. Ob dabei das Emb-
tumsmärkte wie Japan, Indien,       ihr Wachstum wird zu einem gro-                     samtergebnis. Die Exportquote      lem „Made in Germany“ durch
Südkorea und Kanada weisen          ßen Teil vom Export getragen. Von                   im Holzgewerbe bewegt sich laut    alternative Bezeichnungen wie
positive Vorzeichen auf. Inner-     Januar bis Juni 2017 beispiels-                     HDH mit 24,9 Prozent auf relativ   z. B. „Designed in Germany“,
halb der EU haben sich zumin-       weise entwickelte sich das Ex-                      niedrigerem Niveau. Auch in der    „Made by Bosch“ oder „Made
dest die großen Absatzmärkte        portgeschäft der gesamten Hol-                      deutschen Sägeindustrie hat der    in EU“ verdrängt wird, konnte
wie Frankreich und die Nieder-      zindustrie überdurchschnittlich                     Export in den zurückliegenden      man keine eindeutige Tendenz
lande wieder stabilisiert. „Für     positiv, wie der Hauptverband der                   Jahren an Bedeutung gewonnen,      ausmachen. Das Dilemma der
die deutsche Möbelindustrie ist     Deutschen Holzindustrie (HDH) in                    wie der Bundesverband Deutsche     Produktion in Deutschland, zwi-
der Erfolg im Export - gerade vor   einer Pressemitteilung schreibt.                    Säge- und Holzindustrie (DeSH)     schen hohen Standards und
dem Hintergrund des schwä-          Der Auslandsumsatz stieg im                         schreibt. Derzeit betrage die Ex-  gleichzeitig höheren Kosten,
chelnden Inlandsmarktes - unab-     Vergleich zum ersten Halbjahr                       portquote ca. 33 Prozent. Rund     brachte ein interviewter Ma-
dingbar für das langfristige und    2016 um 2,2 Prozent. Die Indust-                    6,4 Millionen Kubikmeter Nadel-    nager eines mittelständischen
nachhaltige Wachstum unseres        rieexportquote – dies ist der Um-                   schnittholz und 600.000 Kubik-     deutschen Unternehmens mit
Industriezweigs“, fasst der Ver-    satzanteil, den die in Deutschland                  meter Laubschnittholz werden in    den Worten auf den Punkt: „Wir
band der Deutschen Möbelindus-      produzierenden Unternehmen im                       alle westeuropäischen Länder,      müssen so viel besser sein wie
trie die Entwicklung zusammen.      Auslandsgeschäft erlösen – ist im                   nach Nah- und Fernost und die      wir teurer sind.“
                                    1. Halbjahr 2017 auf 29,4 Prozent                   USA exportiert.
    Ähnliches gilt für das Holzge-  (Vorjahr 28,9 Prozent) gestiegen.                                                          Allzu sehr sollte man sich je-
werbe, neben der Möbelindustrie     Vor allem die Möbelindustrie mit                        Glaubt man einer allgemei-     doch nicht auf den starken Ex-
die zweite Säule der Holzindust-                                                        neren Umfrage des Instituts        ports verlassen. Zu starke Un-
                                                                                                                           gleichgewichte führen meist zu
                                                                                                                           Spannungen, wie sich jüngst im
                                                                                                                           Handelsstreit zwischen der EU
                                                                                                                           und den USA zeigt, die sich rela-
                                                                                                                           tiv schnell entladen können. n

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