Page 20 - Holzforum Fachmagazin 4/2021
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bevorzugen 2/3 der Kunden im B2C-Bereich die Kommunikation per
Die Fragen: Messenger. Da die Kunden das wollen, muss ich es anbieten. Wichtig
ist, dass die Kommunikation professionell abläuft und nicht irgendwo
ein „Handy im Verkauf rumliegt“. Ein anderes Beispiel sind diverse
Die Themen Rohstoff Social-Media-Kanäle, über die der Kunde mich eventuell kontaktieren
1 mangel und steigen de
möchte. Langfristig verliert man sicher geschätzte 20 Prozent des
Holzpreise sind derzeit al Kundenpotenzials nur über nicht angebotene Kommunika tionskanäle.
les beherrschend: Wie
Thema interne und externe Prozesse: Das beginnt bei der Waren-
schätzen Sie die weitere bestellung und zieht sich durch den kompletten Lager-, Logistik-, und
Entwicklung ein?
Dispositionsprozess. Hier kann man viel falsch machen, und deshalb
sehen wir hier den größten Nachholbedarf. Dauerhaft wird man es sich
Welchen Einfluss auf nicht leisten können, zu ineffizient zu sein. Es beginnt mit einem sauber
2Lieferketten und Be aufgesetzten (und gepflegten!) ERP-System als Kern aller betrieblichen
schaffungsmärkte wird Aktivitäten. Hat man seine Prozesse nicht im Griff, verliert man kalkuliert
die momentane Situation einen Ertrag im Bereich eines einstelligen Prozentsatzes.
haben?
Themenfeld Vermarktung/Vertrieb: Das ist ein riesiges digitales
Wachstumsfeld. Gewerbliche Kunden werden mit Blick auf ihre eige-
Welche Veränderun nen Prozesse zunehmend B2B-Shop-Lösungen annehmen oder gar
g
3 en, die Corona mit verlangen. Auch Endverbraucher werden immer mehr Produkte des
sich gebracht hat, wer Holzhandels online nachfragen. Perspektivisch sehen wir hier einen
den mittel und langfristig (mittleren!) Anteil von 15 Prozent am Gesamtumsatz im Holzhandel.
bleiben? Nachholbedarf sehen wir in der Ernsthaftigkeit, mit der E-Commerce
betrieben wird. Ohne qualifiziertes Personal und qualifizierte Dienst-
Corona hat der Digi leister geht es nicht. Wichtig ist zu verinnerlichen, dass der Gesamt-
t
4 alisierung einen markt durch E-Commerce nicht größer wird – es findet nur eine Um-
mächtigen Schub ver verteilung statt. Betreibe ich also kein E-Commerce, werde ich als
liehen. Wieviel der Wert Händler einen zweistelligen Prozentsatz meines Umsatzes verlieren.
schöpfung im Holzhandel Wenn man nun auf Ihre Frage zurückkommt, müsste man eigent-
wird in diesem Jahr schät lich antworten, dass 100 Prozent der Wertschöpfung digital (unter-
zungsweise digital erwirt stützt) erwirtschaftet wurde.
schaftet sein? Wo sehen
Sie Nachholbedarf? Averesch/Schulze: Aktuell noch keine großen, aber sie werden
5wachsen, denn gerade der Holzbau ist wegen seines hohen Gra-
Der Baustofffachhan des an maßgenauer Vorfertigung für das Planen nach BIM prädesti-
5 el wird immer mehr niert. In Deutschland hinken wir im internationalen Vergleich hinterher.
d
zum Mitbewerber. Wie Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Man baut planbarer und damit
wird das die Holzbranche sicherer, gleichzeitig effizienter und damit günstiger. Allerdings darf
verändern? man den Aufwand nicht unterschätzen. Gerade für kleinere und mitt-
lere Unternehmen sind die Barrieren hoch. Bei BIM geht es auch um
Kollaboration, also Zusammenarbeit. Daher muss der Handel das
Welche Auswirkun
6 en hat BIM auf die Thema ins Visier nehmen.
g
Holzbranche?
Schulze: Die Situation, dass der Baustoffhandel sich im Zukauf
6von Holzhändlern sowie im Bereich der Baustoffkooperationen
Glauben Sie, dass immer mehr Kompetenzen im Bereich Holz aneignet, um dann dem
Foto: pixabay, weareaway mit Holz“ weiter verstärken samtlösung unterbreiten zu können, sehen wir für den klassischen
7sich der Trend „Bauen
Zimmermann, Tischler, Schreiner und Holzbauer ein Angebot als Ge-
wird?
Holzfachhandel sehr kritisch. Wichtig ist es daher, unsere Stärken
deutlich herauszustellen und konsequent zu nutzen. Der Holzfach-
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HF2021-04_Buch.indb 20 20.10.2021 15:52:21