Page 26 - Holzforum Ausgabe 1/2017
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Anbieter Roto
Unsichere Großwetterlage
Roto musste 2016 leichte Umsatzrückgänge hinnehmen, sieht Vor der Pressekonferenz
sich aber trotzdem gut aufgestellt und rechnet für 2017 mit
steigenden Umsätzen und Erträgen. Sorgen macht vor allem wurde die Produktion der Deven-
die unsichere weltpolitische Lage.
ter Profile GmbH, neben Peder
Nielsen eines der neuen Gruppen-
mitglieder, besichtigt. Mit beiden
Zukäufen ist man bei Roto „sehr
Er habe sich noch nie so unsi- leben werden. In Europa sieht unterstützen, wie das in Frank- zufrieden“. Die Übernahme von
cher gefühlt, Prognosen abzu- er Irland, Ungarn, Portugal und reich der Fall ist. Der Verbraucher
geben wie derzeit, sagte Dr. Eck- Spanien an der Spitze der Ent- nehme das an und deshalb sei für Deventer dient vor allem der stär-
hard Keill, Vorstandsvorsitzender wicklung, Großbritannien und die Anbieter dort der Importdruck
der Roto Frank AG, beim elften In- Deutschland in der Mitte. kein so drängendes Problem. keren Verzahnung von Beschlag
ternationalen Fachpressetag in
Berlin. Der Grund dafür seien die Trotz der guten Baukon- „Doch trotz dieser markt- und und Dichtung. Eine weitere Akqui-
zahlreichen Unsicherheitsfakto- junktur stagniere allerdings in währungsbedingten Gegenwinde
Deutschland der Renovierungs- bleibt die Roto-Gruppe auch 2016 sition im Bereich FFT ist geplant.
Eines der Schwerpunktthemen
auf dem Pressetag war der Ein-
bruchsschutz. „Wir lassen uns
auch durch unerfreuliche Erfahrun-
gen auf der europäischen Bühne
nicht davon abbringen, die Politik
an ihre Verantwortung für einen
wirksamen Schutz von Menschen
und Werten zu erinnern“, sagte Dr.
Eckhard Keill. Der Chef des Bau-
zulieferers sprach sich mit Blick
auf staatliche Aktivitäten zur Ein-
dämmung der seit Jahren stei-
genden Einbruchskriminalität im
Roto-Finanzchef Michael Stangier: Rechnet nach einem Dr. Eckhard Keill, Vorstandsvorsitzender der Roto Frank Wohnungsbau klar für das Prinzip
bescheidenen Jahr 2016 mit steigenden Umsätzen und AG: Sieht die Geschäftsentwicklung belastet durch die „Prävention vor Subvention“ aus.
Erträgen im kommenden Jahr. unsichere weltpolitische Lage. Unterstützt wurde sein Vor-
ren in der Weltpolitik: der fast in markt. „Und der macht immerhin fest in der Spur“, sagte Michael trag durch ein Referat des leiten-
Vergessenheit geratene Ukraine- rund 70 Prozent des Gesamt- Stangier, Vorstand Finanzen. Er
Konflikt, der Brexit, die Wahl Do- marktes aus“, informierte Keill. prognostiziert für 2016 einen Ge- den Kriminaldirektors der Stiftung
nald Trumps in den USA, die po- samtumsatz von 620 Mio. €, drei
litische Entwicklung in der Türkei. Große Sorgen bereitet dem Prozent weniger als im Vorjahr. für Kriminalprävention (DFK),
„Wenn es mal wieder ein Jahr ge- Bauzulieferer vor allem der rus- Die Ertragssituation sei „klar un-
ben sollte, in dem uns die poli- sische Markt, wo man sich als befriedigend“. Für 2017 erwartet Reinhold Hepp. Er sieht in der seit
tische Großwetterlage in Ruhe Marktführer versteht. Dort habe der Bauzulieferer erstmals seit
lässt, dann werden wir den Rest sich der Markt, so Keill weiter, in Jahren keine weiteren Marktbe- Jahren steigenden Tendenz bei
schon managen“, sagte Keill vor den vergangenen zwei Jahren in lastungen. Die eigene Entwick-
rund 70 Pressevertretern aus 17 etwa halbiert. lung soll mit einem Umsatzplus Wohnungseinbrüchen ein euro-
Ländern. Dennoch sieht er auch zwischen vier und fünf Prozent
positive Faktoren. So wolle bei- Eine der zentralen Fragen in spürbar besser verlaufen, ebenso paweites Problem. Um dagegen
spielsweise China den Renovie- Zeiten von Überkapazitäten in der wie die Ertragssituation. Eines der
rungsmarkt ankurbeln. Zudem Fensterproduktion sei, wie man Aufgabenfelder im kommenden anzugehen, sei ein Engagement
sage ihm sein „Bauchgefühl“, den zunehmenden Importen aus Jahr ist die Zentrallogistik, die
dass die USA einen Boom er- Osteuropa begegnen könne. Eine ausgebaut werden soll. von Politik, Staat, Wirtschaft und
mögliche Antwort sei, den Trend
weg von PVC und hin zu Alu zu der Haus- und Wohnungseigentü-
mer selbst notwendig. Er plädierte
für finanzielle Anreize für Investo-
ren und für die weitere Sensibili-
sierung der Bevölkerung. Zudem
sprach er sich für sicherheitstech-
nische Mindeststandards in Neu-
bauten aus. Q
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