Page 20 - Holzforum Ausgabe 1/2024
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Handel Baumarkt
Minus voraus!
Die Baustoffsortimente erneut tief im Minus, die Baumärkte vor Gartenmarktbranche sei laut Tei-
Nullwachstum: Auf dem Baumarkt-Kongress wurde eine verhal- pel frühestens 2025 wieder mög-
lich. Anders als die Baumärkte
tene Prognose für das Jahr 2024 präsentiert, die auch auf den soll der Gartenfachhandel 2024
Holzfachhandel durchschlägt. bei positiver Witterung voraus-
sichtlich ein nominales Plus von
1,0 Prozent erzielen können.
Es ist gute, alljährliche Tradition von 7,6 Prozent, während die Bau- Prognose einen Mittelwert ab, „Es wird noch eine Weile dau-
des BHB-Baumarktkongresses, und Heimwerkermärkte mit mi- im pessimistischen Fall soll ern, bis der Markt sich erholt“,
dass der Marktforscher Klaus nus 4,0 Prozent aus dem Jahr auch ein Schrumpfen bei den schloss Teipel seinen Vortrag in
Peter Teipel einen Rückblick gingen. Nominalumsätzen um 1,5 Pro- Bonn und verwies darauf, dass
auf das vergangene Geschäfts- Etwas weniger negativ sieht zent und im optimistischen Fall die aktuellen Faktoren für das ge-
jahr und einen Ausblick auf das die Prognose des Experten für ein Wachstum von 2,5 Prozent drückte Wachstum größtenteils
kommende gibt. Sowohl für das 2024 aus. Der deutschland- möglich sein. temporärer Natur seien. Die aktu-
Baustoffsortiment des Gesamt- weite Handel im Baustoffsorti- Weiter, so Teipel, sei mit ei- elle, auch „politisch bedingte Lei-
marktes – in das auch der Holz- ment soll demnach insgesamt nem Anziehen des Neubaus denszeit“ könnte daher vielleicht
fachhandel eingeordnet ist –, im laufenden Jahr um 4,9 Pro- nicht vor 2025 zu rechnen, was nach nur zwei Jahren auch wie-
der zu Ende gehen.
Grund für den verhaltenen
Bau- und Heimwerkermärkte Ausblick sind laut dem Experten
(Gesamtmarkt in %) für 2024 auch weiterhin die ho-
hen Energie- und Lebensmittel-
1,9
Erweiterungssortiment preise sowie grundlegende Ver-
1,9
schiebungen bei den Konsumen-
1,0
Gartensortiment tenausgaben hin zum Bereich
0,8
Reisen, Freizeit und Urlaub sowie
-1,2
Baustoffsortiment
-4,9 den nötigen Besorgungen des
Alltags. Etwas Hoffnung würde
-0,4
Heimwerkersortiment
-0,7 die aktuell zurückgehende Infla-
0,0 tionsrate machen, sagte Teipel.
Alle Warengruppen/Umsatz total
-0,5 Eine Warnung sprach der
-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 Branchenkenner in Bezug auf
Gesamtmarkt (in %) Bau und Heimwerkermärkte (in %) überzogene zukünftige Preis-
erhöhungen aus. Diese dürften
Quelle: Klaus Peter Teipel, research & consulting
von den Kunden mit Kaufzurück-
haltung quittiert werden. Die ver-
als auch das Geschäft der Bau- zent schrumpfen, während die besonders Auswirkungen auf die haltene Prognose wurde von den
märkte sieht der Branchenkenner Bau- und Heimwerkermärkte in Baustoffsortimente und den Bau- anwesenden Managern im Bon-
dabei rote bis tief rote Zahlen. diesem Bereich mit einem Mi- stofffachhandel haben dürfte. ner Plenarsaal überraschend
So lag der Umsatz des Holz- nus von 1,2 Prozent weniger Das größte Potenzial für Wachs- entspannt aufgenommen. „Es
fachhandels im B2C-Bereich laut schlecht abschneiden sollen. tum liege weiterhin im Bereich kommt darauf an, was wir dar-
Teipel im Jahr 2023 um 12,7 Pro- Insgesamt sollen die Baumärkte energetische Sanierung sowie aus machen“, kommentierte Pe-
zent unter dem Wert des Vorjah- 2024 bei ihren Umsätzen mit vo- bei Erweiterungssortimenten wie ter Wüst, Hauptgeschäftsführer
res. Der Baustoff- und Bauele- raussichtlich 0,0 Prozent auf der beispielsweise dem Galabau. Ein des BHB, die Zahlen des Markt-
mentehandel kam auf ein Minus Stelle treten. Dabei bildet diese reales Wachstum der Bau- und forschers. n
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