Page 21 - Holzforum Ausgabe 4/2022
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Aras Handel
Datenschätze effektiver nutzen
Laut einer Studie des Softwareentwicklers Aras sind sich Software (Enterprise-Resource-
Deutschlands Unternehmen ihrer „Datenschätze“ zwar bewusst, Planning) seien die Vorteile der
datengestützten Unternehmens-
schaffen es aber nicht, diese auch zu heben. entscheidung jedenfalls nicht
umzusetzen.
Für die Studie „Von Nachhaltig- „Der Datenberg wird größer, je- sen die Unternehmen aus den Müller empfiehlt stattdessen
keit bis Digitalisierung: Challen- des Jahr sammeln die Unterneh- klassischen Industrieländern alle moderne PLM-Software („Pro-
ges 2022“ hat die Aras Software men mehr Informationen über Effizienzpotenziale nutzen, um duct Lifecycle Management“ =
GmbH 132 Eigentümer und Top- Produktionsprozesse, Lieferket- angesichts fragiler Lieferketten Produktlebenszyklus). Dabei
Manager deutscher Unterneh- ten und CO -Emissionen“, erläu- und steigender Energiekosten handelt es sich um zentrale In-
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men mit einem Umsatz von min- tert Andreas Müller, Senior Vice gegen Mitbewerber zu bestehen. formationsmanagementsys-
destens 100 Mio. Euro befragt. President Global Alliances bei Die traditionellen Einsparmetho- teme, die sämtliche produktbe-
Ein zentrales Ergebnis der Studie Aras. „Aber die Kunst liegt nicht den können das nicht mehr allein zogenen Informationen zentral
ist, dass drei Viertel der befrag- allein darin, diese Informationen leisten. Die Digitalisierung bietet für alle berechtigten Anwender
ten Unternehmen das Potenzial zu speichern. Unternehmen müs- dagegen die Chance, brachlie- jederzeit zur Verfügung stellen
ihrer vorhandenen Daten bisher sen in der Lage sein, diese Daten gendes Potenzial zu heben.“ – von der Produktentwicklung
nicht ausnutzen.
Die Gründe dafür reichen Die Studie
offenbart viel
von fehlender Transparenz über Handlungs-
eine immer noch vorhandene bedarf bei
Excel-Dominanz bis hin zu Pro- der effektiven
Zusammen-
blemen bei der zielgerichteten führung von
Zusammenführung von Daten- Daten.
sätze aus verschiedenen Quel-
len. Die Studie offenbart reich-
lich Handlungsbedarf, um eine
solche Zusammenführung von
Daten zu gewährleisten: 74 Pro-
zent der Unternehmen arbeiten
immer noch viel mit Excel, und
73 Prozent räumen offen ein,
das Potenzial ihrer Daten bisher nachzuvollziehen und zu analy- Der Industrieexperte rät zu über die Fertigung bis hin zu spä-
nicht auszunutzen. Sechs von sieren, wenn sie einen Mehrwert einer engeren Verknüpfung der teren Service- und Entsorgungs-
zehn der Befragten haben zu- generieren und Effizienzpotenzi- verschiedenen Datensätze: „In leistungen. Andreas Müller: „Da-
dem trotz großer Datenmengen ale heben wollen.“ vielen Firmen hat sich eine Struk- mit behalten Unternehmen den
Transparenzdefizite im eigenen Immerhin wissen die meisten tur der parallel geführten Daten- Überblick, um aus der Datenwelt
Haus erkannt und können Daten Unternehmen um ihre digitalen Silos etabliert. In der Folge blei- Erkenntnisse zu generieren und
aus verschiedenen Quellen nur Baustellen. 73 Prozent der Be- ben zahlreiche Potenziale unge- Entscheidungen abzuleiten.“ Die
schwer zusammenführen. fragten räumen „sehr große“ be- nutzt.“ Der Aras-Manager wirbt Teilnehmer der Studie kamen vor
Dabei steht die Industrie vor ziehungsweise „ziemlich große“ deshalb für einen ganzheitlichen allem aus der Automobil- und
bedeutenden Veränderungen, Herausforderungen im Bereich Ansatz, um der enormen Daten- Luftfahrtindustrie, aus dem Ma-
die nur gelöst werden können, der Digitalisierung ein. Andreas fülle Herr zu werden und um schinenbau und der Medizintech-
wenn relevante Informationen Müller warnt deshalb: „Der Kon- künftige Herausforderungen zu nik sowie aus der Chemie- und
und Prozesse zielgerichtet auf- kurrenzkampf wird härter. Im in- bewältigen. Mit Excel-Dateien Pharmabranche. n
bereitet und verarbeitet werden. ternationalen Wettbewerb müs- oder einer herkömmlichen ERP-
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