Page 16 - Holzforum Ausgabe 4/2022
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Handel         GD Holz





           Rohholztag mit spannender



           Diskussion






           Der Wald als Rohstoffquelle gerät aus dem
           Fokus. Das war eine der Thesen, die beim
           Rohholztag in Würzburg diskutiert wurden.



           Rund 70 Teilnehmer kamen zum   noch, irre, so Alfter. Dietmar
           Tag des deutschen Rohholz tages   Reith (dritter v. l.) beklagte, dass
           nach Würzburg. Eröffnet wurde   die Baumbestände überaltern
           die Veranstaltung von Dietmar   würden, und forderte eine Ver-
           Reith,  dem  Vorsitzenden  des   jüngung des Bestandes. Björn
           Fachbereichs Rohholzhandel,   Seintsch (vierte v. l.) forderte die
           der bereits eine der zentralen   Forstwirtschaft auf, sich resilien-
           Fragen anriss: Gibt es den klima-  ter aufzustellen. Steffen Radtke   Spannende Podiumsdiskussion beim Rohholztag des GD Holz in Würzburg.
           stabilen Wald? Dr. Björn Seintsch   setzt bei der Weiterentwicklung
           vom Thünen-Institut sagte, der   der Branche vor allem auf Inno-
           Umbau des Waldes sei ange-  vation und die Entwicklung neuer   Energiekosten:
           sichts des Klimawandels unab-  Produkte. Er kritisierte, dass der   Umsatzeinbußen erwartet
           dingbar, glaubt aber, dass dieser   Wald als Rohstoffquelle aus dem
                                                                   Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz) führte
           allein durch die Forstwirtschaft   Fokus gerate und erhielt dafür
                                                                   eine Umfrage zu den gestiegenen Energiekosten im Holzhandel
           finanziell nicht zu stemmen sei.   den Beifall des Publikums. Wei-  durch. Von den 33 befragten Unternehmen nutzt danach die Mehr-
           Dirk Alfter vom Bundesministe-  ter wies er darauf hin, dass wenn   heit (45 Prozent), hauptsächlich Holz zur Wärmeerzeugung, ge-
           rium für Ernährung und Land-  neue Baumarten eingeführt wür-  folgt von Gas mit 38 Prozent und Öl mit zehn Prozent. 55 Prozent
           wirtschaft (BMEL), wies darauf   den, auch die Baunormen geän-  der Umfrageteilnehmer geben an, selbst Strom zu produzieren.
           hin, dass der Umbau des Wal-  dert werden müssten. Dietmar
                                                                   Diese Unternehmen decken durchschnittlich 50 Prozent ihres
           des und der Schutz der Wälder   Reith beklagte, dass die Fach-  Strombedarfs aus eigener Erzeugung.
           keinen Widerspruch darstellten.   leute zu wenig von der Politik   Für 2023 erwartet der Holzhandel erhebliche Kostensteigerungen
           Steffen Rathke, Geschäftsführer   gehört würden. Es würden Dog-  im Energiebereich, bereits 2022 sind die Kosten nach Angaben
           Holzwerke Keck, warnte ange-  men ausgegeben, die nicht funk-  der Unternehmen erheblich gestiegen. Gefragt nach den Energie-
           sichts angespannter Märkte vor   tionierten, so Reith. Weitere The-  sparpotenzialen, sehen 69 Prozent der Teilnehmer beim Thema
           dem Niedergang der Laubholz-  men, die angesprochen wurden
                                                                   „Investition in erneuerbare Energien“ ein mittleres oder hohes Po-
           industrie.                 waren unter anderem die Gefahr   tenzial. 42 Prozent sehen ein mittleres oder hohes Potenzial dabei,
              Alle Referenten trafen sich   von Waldbränden durch Totholz,   ihren Energieverbrauch allgemein zu reduzieren. Bei den Themen
           anschließend zu einer spannen-  die stark gestiegenen Preise für   „Umstellung auf andere Energieträger“ und „Investition in Ener-
           den Podiumsdiskussion mit en-  Brennholz und ungenutzte Pri-  giesparmaßnahmen“ sehen jeweils ein Drittel der Teilnehmer ein
           gagierten Redebeiträgen und   vatwälder als Ursache für Käfer-
                                                                   mittleres oder hohes Potenzial. Am schlechtesten schneiden hier
           Fragen aus dem Publikum. Dirk   befall. An die Adresse der Politik
                                                                   die Energiesparmaßnahmen in Lager oder Ausstellung ab. 82
           Alfter (im Foto zweiter von links)   meinte Moderator Thomas Weh-  Prozent bzw. 85 Prozent sehen hier kein oder nur geringes Poten-
           forderte frühzeitig eine Strategie   ner (ganz links) abschließend,   zial. Die befragten Unternehmen streben durchschnittlich eine
           zu entwickeln, die in der Lage ist,   dass es sinnvoll sei, den Wald   Reduzierung ihres Energieverbrauchs um 14 Prozent an.
           die Fichte als vom Klimawandel   länger als eine Wahlperiode zu   Die Umfrageteilnehmer geben an, im Durchschnitt 21 Prozent
           bedrohte Baumart zu ersetzen.   denken.
                                                                   der Kostensteigerung an ihre Kunden weitergeben zu können.
           Wer glaube einmal Fichte gehe                     n

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