Page 43 - Holzforum Ausgabe 2/2022

Leichthölzer wie Albasia, Ja­ unberührt, um sich weiterzuent­
bon und Balsa gehören zu den wickeln. Dieses schnelle Wachs­
schnellwachsenden Hölzern. tum macht Bambus besonders
Sie können entsprechend früh nachhaltig. Verarbeitet werden
genutzt werden. So wächst bei­ fünf bis sieben Jahre alte Halme,
spielsweise Albasia innerhalb die ein hohes Maß an Stabilität
von sieben Jahren zu einem ern­ besitzen. Hochwertiges Bambus­
tereifen Baum. Nach dem Fäl­ holz weist somit eine Holzhärte
len wächst aus dem Stamm ein auf, die die Werte von Eichenholz
neuer Trieb nach. Auch in dieser übertreffen können, sowie einen
Hinsicht sind Leichthölzer nach­ großen Abnutzungswiderstand.
haltig. Im Gegensatz zu Teakholz ist
Drei-Schicht Tischlerplatte aus Albasia. Seit 2016 ist Indonesien Guadua­Bambus in Kolumbien
zudem FLEGT­Partnerland der wie auch in Ecuador beheima­
Qualität der Hölzer positiv, dies ist, wachsen die Teakbäume nur EU (Forest Law Enforcement, tet. Neben den natürlichen Vor­
drückt sich insbesondere in der in kommerziell angelegten Plan­ Governance and Trade) und hat kommen wächst er vor allem auf
dunkelbraunen Farbe und der tagen. Diese befinden sich mehr­ ein entsprechendes Kontrollsys­ Kaffeeplantagen und wird dort
schwarzgestreiften Maserung heitlich in Privatbesitz, waren in tem im Land eingerichtet. Mit den als Abgrenzung und Schatten­
aus. Berechnungen zeigen, so der Vergangenheit FSC­zertifi­ FLEGT­Genehmigungen wird die spender genutzt. Das IPD achtet
das IPD, dass nicht nur das Vo­ ziert und erfüllen weiterhin viele legale Herkunft der exportierten auch hier auf die nachhaltige Be­
lumen in den nächsten Jahren Kriterien, haben aber aus Kosten­ Hölzer bescheinigt und Einkäu­ wirtschaftung und den sorgfäl­
deutlich steigen wird, sondern gründen die Zertifizierung nicht fer haben die Sicherheit, dass tigen Umgang mit den Bambus­
auch die Qualität, weil sich die erneuert. „Wir gehen davon aus, die EUTR­Vorgaben eingehalten wäldern. Zwischen Anbaugebiet
Umtriebszeiten in den Plantagen dass mit der Nachfrage aus Eu­ werden; die Sorgfaltspflichtprü­ und Verarbeitungsstätten sind
erhöhen. Die Teakbäume wach­ ropa auch das Interesse in Ecu­ fung entfällt. die Wege kurz.
sen vor allem in groß angeleg­ ador und Kolumbien an Zertifizie­ „Als Initiative zur Importför­ Die Vielseitigkeit von Bam­
ten Plantagen. Von der Plantage rungen wieder zunimmt“, so der derung besuchen wir die Verar­ bus ist oft noch unbekannt. Es
zur Weiterverarbeitung sind es IPD Spezialist. beitungsstätten der Lieferanten kann Holz in vielen Anwendun­
kurze Wege. Die mittelständi­ und prüfen vor Ort die Qualität gen ersetzen, unter anderem
schen Holzverarbeitungsunter­ Leichtholz aus Indonesien der Produkte, die Einhaltung von bei Möbeln, Innenausbau und
nehmen im IPD Programm nut­ Auch in Indonesien arbeitet das Arbeits­ und Umweltstandards Fußböden, Baumaterialien aber
zen die Hölzer aus regionaler IPD ausschließlich mit Unterneh­ sowie die Legalität und Nach­ auch bei der Papier­ und Zell­
Plantagenwirtschaft. Die Rück­ men zusammen, die Leichtholz haltigkeit des verarbeiteten Hol­ stoffproduktion. „Das Ziel des
verfolgbarkeit ist daher einfach, von Plantagen verarbeiten. Der zes“, sagt Maul. „Dieser Service IPD ist es, dem Holzhandel in
was die Erfüllung der Sorgfalts­ Sektor hat sich stark gewandelt. vereinfacht Importeuren den Europa interessante Holzarten
pflichten nach EU­Holzhandels­ Die neue Generation von Holzun­ zeit­, personal­ und kosteninten­ und qualitativ hochwertige und
verordnung (EUTR) sowie Liefer­ ternehmen kommt nicht aus der siven Prozess, den Recherchen, nachhaltige Produkte vorzustel­
kettengesetz erleichtert. „Diese klassischen Tropenholz­Verar­ Reisen, Qualitätsprüfungen und len“, fasst Frank Maul vom IPD
hohe Transparenz in der Wert­ beitung, sondern die Unterneh­ Audits mit sich bringen.“ zusammen. „Sei es Plantagen­
schöpfungskette und ihre ge­ men haben sich von Beginn an teak, Leichtholz oder Guadua­
ringe Komplexität unterscheidet auf Holzprodukte aus nachhalti­ Guadua-Bambus Bambus, die Holzarten haben
sich deutlich von anderen Märk­ gem Anbau spezialisiert. Sie ar­ aus Kolumbien außergewöhnliche, zum Teil
ten, in denen Hölzer über große beiten eng mit Kleinbauern aus Strenggenommen kein Holz, kaum bekannte Eigenschaften
Strecken transportiert oder so­ ihrer Region zusammen, stellen aber ebenfalls schnellwach­ und schaffen neue Möglichkei­
gar erst im Ausland verarbeitet ihnen kostenlos Setzlinge zur send, ist Guadua­Bambus. Bei ten. Zugleich können Importeure
werden“, betont Maul. Verfügung und geben langfris­ der Bambusernte werden nur darauf vertrauen, dass die Pro­
Da Teak eine in Lateiname­ tige Absatzgarantien. So entste­ einzelne Halme geerntet, die die dukte aus legaler Waldwirtschaft
rika eingeführte, also nicht von hen nachhaltige regionale Wert­ Pflanze innerhalb weniger Jahre stammen.“
Natur aus vorkommende Holzart schöpfungsketten. ersetzt. Jüngere Stämme bleiben n

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