Page 16 - Holzforum Ausgabe 2/2022

Handel Preisentwicklung

Erzeugerpreise explodieren

Die seit Anfang 2021 bestehende Dynamik bei den Erzeuger- Preise für Zeitungsdruckpapier
preisen gewerblicher Produkte hat sich zu Ende März 2022 auf (+95,4 Prozent). Wellpapier und
Wellpappe, die für die Verpackungs­
plus 30,9 Prozent hochgeschaukelt. Nach einer kurzen Erholung industrie eine wichtige Rolle spielen,
zu Beginn des Jahres, zogen auch die Preise für Nadelschnitt- kosteten 40,9 Prozent mehr als ein

holz in einem Monat um plus 8,8 Prozent erneut stark an. Jahr zuvor.
Die Preise für Verbrauchsgüter
– ebenfalls ein Teil der Erzeuger­
Es sind dramatische Entwicklun­ Bundesrepublik 1949 nicht gege­ tungsgüter gegenüber dem Vorjahr preise – waren im März 2022 um
gen, die seit über einem Jahr bei ben hat. hatten Metalle insgesamt mit einem 9,6 Prozent höher als im März 2021
den Erzeugerpreisen für gewerbli­ Angefangen hat die enorme Plus von 39,7 Prozent. Hier stiegen und stiegen gegenüber Februar
che Produkte stattfinden. Lag der Entwicklung zu Beginn des Jahres die Preise für Roheisen, Stahl und 2022 um 2,9 Prozent. Nahrungs­
Preisanstieg im Vergleich zum Vor­ 2021 – wie in der Grafik zu sehen Ferrolegierungen um 55,0 Prozent, mittel waren 12,2 Prozent teurer als
jahr in den vergangenen Jahren ist. Darin eingezeichnet sind einmal Nichteisenmetalle und deren Halb­ im Vorjahr.
normalerweise zwischen einem die Werte für die insgesamte Ent­ zeug kosteten 30,3 Prozent mehr. Einen geringeren Preisanstieg
und drei Prozent, erreichte dieser wicklung der Erzeugerpreise gewerb­ Verpackungsmittel aus Holz kostete gab es bei den Investitionsgütern
zuletzt, für den März 2022, einen licher Produkte (dunkelblaue Balken) binnen Jahresfrist 68,8 Prozent mit „nur“ 5,8 Prozent. Trotzdem hatte
Wert von plus 30,9 Prozent. Dies sowie abzüglich der Energieträger mehr. Nadelschnittholz war 57,5 es auch hier eine höhere Verände­
ist umso bemerkenswerter, da (hellblaue Balken). Prozent teurer als im März 2021. Wie rung im Vorjahresvergleich letzt­
bereits im Vergleichsmonat März Vorleistungsgüter insgesamt die Statistiker aus Wiesbaden sch­ malig im Dezember 1975 gegeben.
2021 die Preise um historisch re­ – als Teil der Erzeugerpreise – waren reiben, zogen die Preise hier nach Den höchsten Einfluss auf die Ver­
lativ hohe 3,7 Prozent angestiegen im März 2022 um 23,3 Prozent einer kurzen Erholung zu Beginn des änderungsrate für Investitionsgüter
waren. Wie das Statistische Bun­ teurer als im März 2021. Allein ge­ Jahres wieder an (+8,8 Prozent gegenüber März 2021 hatten die
desamt selbst zu den Märzzahlen genüber dem Vormonat Februar gegenüber Februar 2022). Preissteigerungen für Maschinen
2022 schreibt, bewegt man sich 2022 stiegen die Preise hier um 3,5 Papier und Pappe waren mit einem Plus von 6,4 Prozent,
inzwischen in Regionen des Preis­ Prozent. Den höchsten Einfluss auf 45,3 Prozent teurer als ein Jahr gefolgt von Kraftwagen und Kraft­
anstiegs, die es seit Gründung der die Veränderungsrate für Vorleis­ zuvor. Hier stiegen insbesondere die wagenteilen (+3,8 Prozent). n

Entwicklung der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte
30
zwischen 2018 und Juli 2021
25
Insgesamt Insgesamt ohne Energieträger
20

15

10

5

0

-5
2018-04 2018-05 2018-06 2018-07 2018-08 2018-09 2018-10 2018-11 2018-12 2019-01 2019-02 2019-03 2019-04 2019-05 2019-06 2019-07 2019-08 2019-09 2019-10 2019-11 2019-12 2020-01 2020-02 2020-03 2020-04 2020-05 2020-06 2020-07 2020-08 2020-09 2020-10 2020-11 2020-12 2021-01 2021-02 2021-03 2021-04 2021-05 2021-06 2021-07 2021-08 2021-09 2021-10 2021-11 2021-12 2022-01 2022-02 2022-03

Quelle: Statistisches Bundesamt.

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