Page 11 - Holzforum Ausgabe 3/2019
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Relikte aus 100 Jahren des Bodenbelagslagers in Kas- Beschleunigtes Wachstum „Sowohl mein Vater als auch
Firmengeschichte: Der sel im Jahr 1988 und die damit Als Ende der 1990er Jahre die ich und meine Kinder – wir sind
Schreibtisch des Firmen- verbundene Geburtsstunde des Rezession am Bau und dann alle mit dem Betrieb groß gewor-
gründers Ludwig Nachtsprungs und damit auch auch in der gesamten Branche den, haben von klein auf das Un-
Jordan … des 24-Stunden-Lieferservices. einsetzte, nutzte Jordan die ternehmen als einen mit unse-
Krise, um mit schlanken Kos- rem Familienleben untrennba-
.. und LKWs wie sie damals Aufbau im Osten tenstrukturen und wirksamen ren Teil verstanden“, beschreibt
zur Auslieferung genutzt Zu den größten Umbrüchen ge- Marketingmaßnahmen ange- Jörg Ludwig Jordan die Verbun-
wurden – ganz in Rot, weil hörte allerdings die Wiederver- schlagene Betriebe zu sanie- denheit seiner Familie zum Unter-
schnell wie die Feuerwehr. einigung 1990, die Jordan ganz ren, aus Insolvenzen zu über- nehmen.
neue Geschäftsgebiete eröffnete. nehmen oder frei werdende
„Mein Vater hatte noch Kontakte Standorte mit eigenen Teams „Es muss immer nach oben
und Türen sowie den größeren aus der Zeit vor dem Mauer- neu zu besetzen. Zuerst in gehen“, war schon für Gründer
Bereich Bodenbeläge, Wohn- bau“, erinnert sich Jörg Ludwig Süddeutschland, dann folgten Ludwig Jordan ein Grundsatz.
stoffe, Tapeten und Zubehör. Jordan, Inhaber in dritter Gene- West- und Norddeutschland. Um auch in Zukunft den Wün-
ration. Dann folgten schnelle Parallel wuchs das Zentrallager schen und Anforderungen so-
Veränderungen gab es zahl- Expansionsschritte. „Es war ja am Stammsitz in Kassel durch wohl der Kunden als auch der
reiche in der Geschichte des auch eine Art Wettlauf: Jeder mehrere Grundstückszukäufe; Mitarbeiter zu entsprechen,
Unternehmens: die Zerstörung wollte im Osten irgendetwas und das Produktmanagement wird, wie oben erwähnt, derzeit
des Betriebes im Zweiten Welt- aufbauen. Wir setzten dabei von professionalisierte den Marken- die neue Zentrale Joka- Boden-
krieg, das Aufkommen elektro- Anfang an auf die Menschen in auftritt von „Joka“ (JOrdan KAs- beläge gebaut. Auf 35.000 m²
nischer Datenverarbeitung in den Regionen, bildeten sie aus sel), der Jordan-Marke für Holz-, entstehen dort bis Ende des
den Siebzigern oder der Brand und übertrugen ihnen Verantwor- Design- und Teppichböden so- Jahres Lager- und Produktions-
tung für unsere neuen Standorte. wie Tapeten, Türen und Wohn- hallen, Büros, Schulungs- und Ta-
So ist es uns gelungen, als einem stoffe. Mit der Übernahme der gungsräume mit Sozialräumen
der wenigen Unternehmen der österreichischen Inku AG aus und Kantine sowie die regionale
Branche, langfristig die Präsenz der Insolvenz im Februar 2009 Niederlassung für das bodenle-
in den ostdeutschen Bundeslän- wurde die erste Auslandstoch- gende Handwerk einschließlich
dern zu sichern. Diese Effizienz ter gegründet. Ab 2016 erfolgte Showroom. In den Büros werden
brachte uns dann auch eine ge- der Eintritt in die europäischen Produktentwicklung, -manage-
wisse Routine und Sicherheit bei Nachbarländer Schweiz, Nord- ment und -marketing, Unterneh-
der Eröffnung neuer Standorte.“ italien und Polen. menskommunikation, Online-
Marketing und E-Business so-
Die neue Kasseler Zentrale für Joka-Bodenbeläge
im Gewerbepark Langes Feld.
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