Page 19 - Holzforum Ausgabe 2/2019
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Hier führt der Soltauer Weg auf alle Fälle vorbei: die Zentrale der Hagebau. Shop, den die Hagebau nach achten sollte. Grund war, dass
dem Ende von Baumarkt di- diese Stellen quasi in der Ha-
Emden unumwunden ein. Nach es verstärkt arbeitet, ist eher rekt ab dem 1. Juli 2019 in Ei- gebau-Organisation mit ihrer
einer 360-Grad-Analyse Ende sehr analoger Natur: Man will genregie über die Tochterge- gleichzeitigen Ausrichtung auf
2016 wurde das Projekt „neu mit Unternehmen in der Re- sellschaft Hagebau Connect den Fach- und auf den Einzel-
justiert“, wie Buck-Emden sagt: gion Soltau als einen Stand- betreiben wird. handel quasi doppelt existier-
„Wir mussten uns mit der Unter- ort stärken, der für (junge • Kultur und Kompetenz: Eine ten, wie Buck-Emden versichert.
nehmenskultur beschäftigen.“ akademische) Mitarbeiter offene und transparente Un- Und: In der Zentrale in Soltau ar-
Das sei die große Herausfor- attraktiv ist. ternehmenskultur wird an- beiten rund 1.000 Menschen, der
derung gewesen: dass man er- • Digitalisierung von Prozes- gestrebt, man arbeitet an ei- Großteil des Stellenabbaus ging
kannt habe, parallel an zwei Din- sen: Abläufe, Freigabe- und nem – das Wort fällt wirklich über natürliche Fluktuation, al-
gen arbeiten zu müssen, nämlich Entscheidungswege sollen – Kulturwandel in der Hage- tersbedingtes Ausscheiden und
„das Neue machen und auf der beschleunigt werden. bau mit neuen Werten und die Versetzung einzelner Mitar-
anderen Seite die Kultur weiter- • Schlanke und kraftvolle Or- einem neuen Spirit. beiter in andere Abteilungen von-
entwickeln“. ganisation: In diesem Zu- • Und schließlich Hagebau statten; fünf Kündigungen wur-
sammenhang fällt der Be- 2022: Dieser Stream trägt den ausgesprochen.
Konkret ist man diese Auf- griff der Agilität besonders die Themen der anderen
gabe so angegangen, dass man häufig. Insbesondere soll Streams zusammen und Doch zurück zum angesto-
in der im Juni 2018 aufgestellten die Zusammenarbeit der Ab- heißt so, weil bis 2022 eine ßenen Erneuerungsprozess –
Hagebau X sechs Projektteams teilungen verbessert werden, neue Dachstrategie stehen wohin führt er konkret? Hand-
gebildet hat. Sie heißen hier so dass man beispielsweise soll. feste Konzeptideen für die Flä-
„Streams“ und beschäftigen sich doppelte Tätigkeiten vermei- Jeder Stream hat einen so che gibt es vorerst nur ganz we-
mit je einem Thema: det. genannten Sponsor in der Ge- nige, genauer gesagt: drei. Das
• Smarte Kooperation: Hier • Neue/digitale Geschäftsmo- schäftsführung, mit dem es sich sind eine einheitliche Gastro-
delle: Weil sich die Bedürf- austauscht. In so genannten nomielösung für alle Hagebau-
geht es nicht um die Hage- nisse der Endkunden verän- Sounding Boards werden die Ar- Standorte, das mit einem Part-
bau als Kooperation, son- dern, beschäftigt sich dieser beitsergebnisse zusammen mit ner realisiert werden soll, zwei-
dern um das Kooperieren Stream mit der Erweiterung Gesellschaftern, Mitarbeitern tens ein Showroom im Handel,
mit externen Partnern. Ei- des bestehenden Geschäfts- und externen Experten bespro- zu dem allerdings noch keiner-
gentlich soll sich das Team modells. Nur nebenbei: Dabei chen. Als zentraler Lenkungs- lei greifbare Eckpunkte bekannt
insbesondere in der Start- geht es nicht um den Online- ausschuss fungiert das Steering wurden, und als Drittes eine
up-Szene umschauen, aber Board. standardisierte Plattform für
das konkrete Projekt, an dem Mit dieser Struktur will man die Kommunikation zum End-
dem Problem der stetigen Ver- und Profikunden per App.
änderung beikommen. Handel
war schon immer Wandel, „aber Also noch einmal gefragt:
heute geht alles schneller als Wohin geht die Reise? Sinniger-
früher“, sagt Buck-Emden. Er ist weise steht der gesamte Trans-
sich auch durchaus bewusst, formationsprozess unter dem
dass die Veränderungen, die Schlagwort „Der Soltauer Weg“.
der Aufsichtsrat und er der Ha- Die nächste Etappe auf diesem
gebau zumuten, Ängste auslö- Weg wird der Hagebau-Zukunfts-
sen. Dass im Zuge der angesto- konvent am 21. und 22. März
ßenen Transformation 45 Stellen dieses Jahres sein. Der Konvent
in der Zentrale abgebaut wurden, ist, sagt der Aufsichtsratsvorsit-
wirkt da nicht unbedingt beruhi- zende Johannes Schuller, als ein
gend auf die Mitarbeiter. „großes außerordentliches Tref-
Wobei man allerdings die fen“ der Gesellschafter geplant,
Gründe und die Relationen be- „auf dem wir darüber sprechen,
wie wir uns verändern wollen“.
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