Page 3 - Holzforum Ausgabe 4/2015
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Kommentar
Fachkräftemangel
hausgemacht
Die Hörsäle sind voll wie nie. Rund 55 Prozent der jungen
deutschen Erwachsenen haben heute einen Studienabschluss Tel.: 07243/575-202
in der Tasche. 2007 waren es noch rund 20 Prozent weniger – h.bott@daehne.de
ein drastisches Wachstum. Für die OECD ist dies aber immer
noch zu wenig. Deshalb wurde Deutschland jüngst ermahnt,
die Hochschulen weiter zu öffnen.
Doch ist dies tatsächlich sinnvoll? Der Fachkräftemangel in Deutschland wird in der Regel
auf den demografischen Wandel zurückgeführt. Tatsächlich ist er hausgemacht, weil durch die
Überakademisierung dem sonst nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt geprie-
senen dualen Ausbildungssystem, der Nachwuchs entzogen wird.
Professor Julian Nida-Rümelin macht in
seinem Interview in dieser Ausgabe auf ei-
nen weiteren, selten beachteten Punkt auf-
merksam: den Zusammenhang zwischen
Jugendarbeitslosigkeit und dem Akademi-
sierungsgrad. Außerdem fordert er vor allem
Handwerk und Mittelstand auf, sich stärker in
die Bildungsdebatte einzumischen. Das Inter-
view mit dem Ex-Bundesminister sei an dieser
Stelle ausdrücklich zur Lektüre empfohlen.
Anfang November steht wieder das Groß-
ereignis Branchentag Holz im Terminkalen-
der. Dabei werden die Besucher in diesem
Jahr so viele Aussteller vorfinden wie nie zu-
vor. Um Sie bei Ihrem Besuch in Köln zu unter-
stützen, liegt dieser Ausgabe wieder unser
Pocket bei. Neben Hallenplan, Ausstellerver-
zeichnis und Veranstaltungskalender finden
Sie dort auch Hinweise auf wichtige Aussteller.
Viel Erfolg und gute Gespräche auf dem
Branchentag wünscht Ihnen
Harald Bott
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