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Kommentar
Top-Ereignis der Branche
wieder ein voller Erfolg
Der Branchentag Holz in Köln wartete in diesem Jahr mit einem modifizieren Konzept auf.
So fand die Abendveranstaltung nicht mehr wie noch 2015 in der Festhalle Gürzenich im
Zentrum der Kölner Altstadt statt. Vor allem die Tatsache, dass sich dort das Geschehen auf
zwei Ebenen abspielte, gab den Anlass, sich neue Konzepte zu überlegen. Stattdessen traf
man sich im November zum geselligen Teil der Veranstaltung direkt in der Nachbarhalle der
Halle 8, wo der Branchentag in der Messe Köln stattgefunden hatte.
Wie mehrfach zu hören, kam dieses Konzept bei den Besuchern sehr gut an. Kurze Wege
und die Tatsache, dass sich die Gäste nach einem anstrengenden Messetag den Aufwand
eines Ortswechsels sparen konnten, sprechen klar für dieses Konzept. Eine Idee, die übri-
gens so nicht nur der GD Holz in die Tat umgesetzt hat.
Was ich bei der Verleihung des Woody-Awards sehr gut fand, war wie unterschiedlich doch die
Gewinner waren. Da standen große namhafte Unternehmen mit nicht unerheblichem Einfluss in der
Branche ebenso auf der Bühne wie kleine Firmen, die durch ein gelungenes Konzept auf sich aufmerk-
sam machen konnten. Das zeigt, dass sich der Preis tatsächlich an seinen selbst gesteckten Kriterien
ausrichtet. Nicht selbstverständlich in einer Zeit, die von einer hochinflationären Entwicklung geprägt
ist, wenn es um die Vergabe von Preisen geht. Dazu kommt die erfreuliche Tatsache, dass die Anzahl
der Bewerbungen, die beim GD Holz eingehen, ständig steigt – von 34 im Jahr 2015 auf nun 38.
Wie ein Baum einem Staat seinen Namen gab
Wir kennen heute alle die sogenannten generischen Markennamen wie Tesa, Pampers und Tempo –
Produkte also, die so erfolgreich sind, dass sie zu einem Gattungsbegriff wurden. Solche „starken Mar-
ken“ entstehen, wenn sie ohne Konkurrenz in den Markt eingeführt werden, und somit, zumindest für
eine gewisse Zeit, marktbeherrschend sind. Spätere Mitbewerber müssen sich dann damit abfinden,
dass ihr Produkt mit demselben Namen benannt wird. In der Sprachwissenschaft nennt man solche
Begriffe, die die Wandlung vom Eigennamen zum Gattungsnamen geschafft haben, Deonyme – zu-
sammengesetzt aus den griechischen Wörtern für „Gott(heit)“ und „Name“.
Ähnliche „Übertragungen“ gibt es für Städte oder Regionen wie Mokka, eine Stadt im Jemen, Gouda
in den Niederlanden, Bordeaux, Chianti oder Darjeeling. Hier gibt eine Herkunftsregion einem Produkt
oder auch einer Qualität den Namen. Dass aber ein Baum einem Staat seinen Namen gegeben hat,
dürfte einmalig sein. Tatsächlich geht der Name Brasilien auf den Brasilholz-Baum zurück. Brasa be-
deutet „Glut“ oder „glühende Kohlen“; das Adjektiv brasil („glutartig“) bezieht sich auf die Farbe des
Brasilholzes, das, wenn geschnitten, rot leuchtet (Brasilin). Zur Zeit der frühen Kolonisation war das
Holz ein wichtiges Ausfuhrprodukt und wurde in Europa vor allem zum Färben von Stoffen benutzt.
Aufgrund der großen ökonomischen Bedeutung der Ressource wurde die Kolonie bald Terra do Brasil
genannt und lieferte so dem Land seinen heutigen Namen.
Harald Bott Tel.: 07243/575-202
h.bott@daehne.de
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