Page 3 - Holzforum Ausgabe 3/2017
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Kommentar
Die Zukunft ist digital
Die Digitalisierung ist ohne Frage eines der Themen, an denen sich die Zukunft vieler Un-
ternehmen entscheiden wird. Wer zu spät dran ist oder sich gar nicht um dieses Thema
kümmert, braucht sehr gute Argumente, um daraus eine Zukunftsfähigkeit für seinen Be-
trieb zu begründen. Auf der anderen Seite: Wer zu früh investiert, der betritt möglicherweise
Pfade, die in die falsche Richtung führen – und teuer sind. Immer häufiger mischen sich
inzwischen auf Kongressen und anderen Veranstaltungen Zwischentöne, die davor war-
nen, zu viel zu früh zu tun. Die Vorzüge des stationären Handels werden wieder vermehrt
gepriesen, die Grenzen der digitalen Kommunikation aufgezeigt und auch Printwerbung
wird wieder in ihrer Wirkungsfähigkeit, Kunden zu erreichen, verstärkt gewürdigt (siehe
Artikel über den Neuromarketingkongress in dieser Ausgabe auf Seite 43). Zudem ist auch
immer mehr von Gegentrends die Rede: In der Schule gelten inzwischen diejenigen als „cool“, die
kein Handy dabei haben. Und „Haptik“ wird zu einem Schlüsselwort, wenn es darum geht, Produkte
vor Ort anzufassen und zu erleben.
Gerade hier im persönlichen Kontakt zu den Kunden und der regionalen Verwurzelung liegen ohne
Frage die ganz großen Stärken des Holzhandels. Zudem wird bei aller Fortschrittseuphorie manchmal
vergessen: Nicht alle vollziehen den digitalen Wandlungsprozess nach. Viele, gerade auch kleinere
Handwerksbetriebe, arbeiten nach wie vor mit ganz traditionellen Kommunikationsmitteln, was oft
auch die Bedürfnisse ihrer Kunden wiederspiegelt. Aber auch das sind Kunden, die man ungerne
verlieren möchte. Für den Handel kommt es deshalb darauf an, sich auf eine sehr unterschiedliche
Kundenstruktur einzustellen.
Hört man sich in der Branche um, so ist der Standard der Digitalisierung extrem heterogen. Vor
allem, weil der Blick immer wieder in Richtung Amazon oder Ebay geht, scheint die Entwicklung wei-
ter fortgeschritten, als sie tatsächlich ist. Auf der anderen Seite hinken viele hinterher. Selbst große
Handelsketten drucken heute die Online-Bestellungen ihrer Kunden noch aus, um sie dann per Fax
an ihre Lieferanten weiterzuleiten. Unglaublich!
Auf was es also ankommt ist – wie immer – das Richtige zu tun zum richtigen Zeitpunkt. Holzland
wird im kommenden Jahr mit einem Online-Shop an den Start gehen. Unabdingbar um auf der Höhe
der Zeit zu bleiben. Im Frühjahr 2018 soll es soweit sein. Den Machern sei gewünscht, dass sie es
schaffen, den Bedürfnissen der Branche umfassend gerecht zu werden.
Harald Bott
P.S.: Vor kurzem hat der Dähne Verlag die Webseite von Holzforum einem umfangfassenden Face-
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