Page 24 - Holzforum Fachmagazin 1/2022
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Handel         Studie





           Entwicklung mit                                                            Diplom-Holzwirt



           Licht und Schatten                                                         Michael Thuermer …

                                                                                      … ist seit 2003 Do-
                                                                                      zent für Wertschöp-
                                                                                      fungsketten rund
           Das Nachwuchsproblem im Bereich Tischler und Schrei-                       ums Holz an der
           ner hat sich zuletzt etwas abgemildert, zeigt die Markt-                   Dualen Hochschule
                                                                                      Baden-Württem-
           analyse des Handwerks. Eine Marktanalyse des                               berg in Mosbach

             Branchenexperten Michael Thuermer.                                       und seit 2009 Un-
                                                                                      ternehmensberater
           Der Umsatz der Tischler ist auf   der Umsatzentwicklung bis 2008   satz nochmals um 34   in  Braunschweig.
           Basis der Handwerkszählungen   eine steigende Anzahl von Unter-  Prozent auf nunmehr   Die aktuelle Marktanalyse „Tischler und
           von 1994 bis 2008 um zwölf Pro-  nehmen mit weniger als fünf täti-  über 125.000 Euro zu-  Schreiner“ wird  über www.michael-
           zent zurückgegangen. Auf Basis   gen Personen. Alle anderen Grö-  gelegt. Hier haben alle   thuermer.com vertrieben. Thuermer war
           der Hochrechnung ergibt sich für   ßenklassen sind rückläufig. Nach   Beschäftigtengrößen-  unter anderem tätig für Raab Karcher,
           den folgenden Zeitraum bis 2020   2008 kehrt sich die Entwicklung   klassen deutlich zuge-  Klöpferholz, Hagebau und Eurobaustoff.
           ein Plus von 33 Prozent. Damit ist   Marktanalyse Tischler und Schrei-  legt – vor allem 2019   Die aktuelle Marktanalyse „Tischler und
           2020 mit einem Umsatz von über   ner wieder um. Die Anzahl der klei-  und weiterhin auch im   Schreiner“ wird  über www.michael-
           25 Mrd. Euro zu rechnen.   nen Unternehmen verringert sich   Jahr 2020.    thuermer.com vertrieben.
              Der Umsatzrückgang bis   um 18 Prozent und die Unterneh-
           2008 ist komplett den Betrieben   men mit fünf bis neun Personen   Nachwuchs-
           mit mehr als fünf tätigen Personen   um elf Prozent. Unternehmen mit   problem gebessert  hat seinen Anteil auf zehn Prozent
           zuzurechnen. Nur die Betriebe mit   zehn bis 19 Personen stagnie-  Die Anzahl der Auszubildenden   ebenfalls ausgebaut. Handel und
           weniger als fünf Personen konn-  ren, während die Unternehmen   hat sich seit dem Tiefstwert im   Bestattung haben einen recht kon-
           ten deutlich zulegen. Seit 2008   mit zehn und mehr Personen zwi-  Jahr 2016 wieder auf fast 18.000   stanten Anteil von zwei Prozent.
           hat sich dieser Trend komplett um-  schen elf Prozent und 22 Prozent   erhöht. Mit 7.000 Gesellenprüfun-  Der Rest entfällt mit 14 Prozent auf
           gekehrt. Die kleineren Betriebe mit   wachsen.        gen, von denen fast 90 Prozent   Sonstiges. Das betriebswirtschaft-
           weniger als fünf tätigen Personen   Die Anzahl der tätigen Perso-  erfolgreich absolviert wurden, hat   liche Ergebnis hat sich in allen Grö-
           haben Umsatz verloren, während   nen ist laut der Handwerkszählung   sich die Nachwuchsfrage etwas   ßenklassen zwischen einem und
           die größeren Betriebe deutlich zu-  bis 2008 um 105.569 Personen   verbessert.    sechs Prozent erhöht.
           legen konnten.             und damit um 34 Prozent gesun-  Die Betriebsleistung des Tisch-
              Die Anzahl der Tischlerunter-  ken. Nach 2008 ergibt sich auf   ler- und Schreinerhandwerk verteilt   Regionale Betrachtung
           nehmen ist nach der Handwerks-  Basis der Hochrechnung eine eher   sich laut dem Bundesbetriebsver-  Der Umsatz des Tischler- und
           zählung von 1995 mit 39.071 Un-  konstante Entwicklung mit einem   gleich im Tischler- und Schreiner-  Schreinerhandwerks hat sich von
           ternehmen bis 2019 mit 29.527   Zuwachs von 2.073 Personen. Nur   handwerk auf fünf Tätigkeitsberei-  2008 bis 2019 mit Ausnahme des
           Unternehmen nahezu kontinu-  die Großbetriebe mit 50 und mehr   che (Fertigungsstruktur). Der An-  Saarlandes in allen anderen Bun-
           ierlich mit 25 Prozent rückläufig.   Personen konnte mit 31 Prozent im   teil des Bereiches Innenausbau   desländern positiv entwickelt. Mit
           Parallel entwickeln sich ebenso   Personal deutlich zulegen und ha-  hat sich auf Basis der gewichte-  54 Prozent Zuwachs liegt Bayern
           die Betriebszahlen nach den An-  ben damit den größten Anteil am   ten Durchschnitte je Größenklasse   vor Nordrhein-Westfalen (plus 37
           gaben des Zentralverbandes des   Mitarbeiterzuwachs dieses Hand-  auf 53 Prozent im Jahr 2020 wei-  Prozent) und Brandenburg (plus
           deutschen Handwerks (ZDH) mit   werkszweiges. Der Umsatz je täti-  ter erhöht. Der ursprünglich zweit-  36 Prozent). Das Saarland fällt
           16 Prozent von 1995 mit 44.518   ger Person ist bis 2008 nach den   stärkste Bereich Bau Holz ist auf   mit minus 14 Prozent deutlich ab,
           Betrieben bis 2020 auf 37.339 Be-  Zahlen der Handwerkszählung   etwa zwölf Prozent gesunken.   da fast alle anderen Bundeslän-
           triebe zurück.             um 34 Prozent auf 93.788 Euro   Dafür ist der Anteil Bau Kunststoff   der zweistellig gewachsen sind.
              Die Sicht auf die Beschäftig-  gewachsen. Entsprechend der   auf neun Prozent gestiegen. Der   Betrachtet man allerdings die Ent-
           tengrößenklassen ergibt wie bei   Hochrechnung 2020 hat der Um-  Bereich Möbel (Serienfertigung)   wicklung 2019 zu 2018, so liegt

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