Page 20 - Holzforum Fachmagazin 2/2021

Handel Unternehmensnachfolge

Logische Unterschiede

„Anlässe“

Familie Firma Eigentum

Mitgliedschaft Eng verwandte I.d.R. nicht Häufig verwandte
Personen aller verwandte Personen Personen
Altersstufen mit bestimmten (erwachsen)
Anforderungsprofilen

Zugang Geburt, Heirat, Einstellung, Vererbung, Kauf
Adoption Vertrag von Anteilen

„Wahrung“ Liebe, Bindung, Gehalt , Anerkennung, Anteilsbesitz, Auto-
Anerkennung Karriereziele rität Über Senorität,
Erfahrung

Balancierung Ausgleichs- Leistungsgerechtig- Verfahrensgerechtig-
gerechtigkeit keit keit

Entscheidungs- Wohlergehen der Wirtschaftlichkeit Existenzsicherung
kriterien Familie der Firma und der
Gesellschafter

Quelle: „Das kommt in den besten Familien vor“, von Schlippe, S. 32

Die Tabelle macht deutlich, wo die Unterschiede an ausgewählten Beispielen liegen und warum ganz natürlich darin auch die klassischen Konfliktfelder
bei einem Generationswechsel zu finden sind.

rigen bilden unbewusst auch das tion? Wer sein Unternehmen an einer Familienunternehmung ent­ onswechsel liegt nicht nur im in­
soziale Netzwerk eines Unterneh­ einen Nachfolger übergibt, sei es gegen: Das „System“ Familie ist neren Prozess des Übergebers
mers: Alle Höhen und Tiefen, das innerfamiliär oder durch einen die Basis und muss im Alltag ei­ zu einer eigenen Klarheit, son­
eigene Wachstum, Anerkennung Firmenverkauf, wagt also den ner Firma mit dem „System“ Un­ dern ganz besonders in der Be­
und Wertschätzung sowie Bin­ mutigen Schritt ins Dunkel. ternehmung harmonieren bzw. reitschaft und Fähigkeit aller be­
dungen, die kommen und gehen. zumindest kombinierbar sein. teiligten Generationen ihre Rollen
Ein komplexes soziales Gebilde, Drei Systeme Häufig kommt dann auch fortlaufend zu reflektieren.
welches das Leben eines Firmen­ Wenn die Zusammenarbeit der noch das dritte „System“ die Aus welcher Rolle und aus
lenkers bestimmt, soll dann für Generationen in Familienunter­ gesellschaftsrechtliche Ebene welchem System sende ich und
den Generationswechsel aufge­ nehmen so einfach wäre, würden des Eigentums mit hinzu. Da die empfange ich? Das kann schnell
geben werden? es vermutlich noch deutlich mehr drei Systeme jeweils einer unter­ wechseln und je nach Anlass im­
Aber wo wartet eine neue erfolgreich umsetzen und damit schiedlichen Logik folgen, wol­ mer unterschiedlich sein. Der ide­
Wärmequelle auf den Überge­ den Prozess des Loslassens und len sie miteinander verbunden ale Nährboden für Missverständ­
ber? Wie sieht konkret das Leben der Übergabe fast unbegrenzt in werden. nisse und viel Enttäuschung bei
nach dem Unternehmersein aus? die Länge ziehen können. Nur ste­ den handelnden Akteuren in einer
Worauf freue ich mich? Was mo­ hen diesem Wunsch die Gesetz­ Rollenverhalten reflektieren Familienunternehmung.
tiviert mich wirklich loszulassen mäßigkeiten von drei unterschied­ Die Lösung für einen erfolgrei­ Es gilt sich also exakt dafür
für die nachfolgende Genera­ lichen Systemen in dem Konstrukt chen und glücklichen Generati­ Zeit zu nehmen. Und nicht zwi­

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