Page 42 - Holzforum Ausgabe 4/2019
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Anbieter Allgeier IT

Digitale Geschäftsmodelle

Vertriebskanäle von heute setzen den klassischen (Groß­)                                                                                  gration kann ein Garant dafür
Handel unter Druck: Ein Gastbeitrag von Matthias Steitz von                                                                               sein, dass ein Onlineshop stets
Allgeier IT.                                                                                                                              auf dem aktuellsten Stand ist –
                                                                                                                                          vorausgesetzt, die Daten werden
Dass das Angebot die Nachfrage      Foto: ©istockphoto.com/oatawa  Art ihres Wirtschaftens grundle-    abgestimmt auf die jeweiligen      entsprechend sorgfältig gepflegt.
bestimmt – das trifft heute nicht                                  gend ändern – sprich digitalisie-   Kundenwünsche. So kann ein         Moderne Onlineshops liefern
mehr zu! Ganz im Gegenteil: Im                                     ren! Das erfordert eine strategi-   Anbieter sein Leistungsportfolio   nicht nur einen Überblick über
digitalen Zeitalter sind es nicht                                  sche Neuaufstellung, aufgebaut      beispielsweise erweitern, indem    die angebotenen Produkte, son-
mehr die Produzenten, die An-                                      auf einem soliden Fundament,        er, angepasst an seine Produkt-    dern auch weitreichende Artikel-
gebot und Nachfrage steuern,                                       bestehend aus Daten.                palette, Kontakte zu Handwer-      informationen, Lagerbestands-
es sind die Kunden, die enor-                                                                                                             zahlen und Lieferzeiten sowie
men Einfluss auf die Märkte ha-                                        Es gibt unterschiedliche digi-  kern, Montagehelfern oder an-
ben und das Marktgeschehen                                         tale Geschäftsmodelle. Für Groß-    deren Dienstleistern gleich mit-   gegebenenfalls Produktalterna-
prägen. Unternehmen – unab-                                        und Einzelhändler sind in erster    liefert. Der Kunde erfährt einen   tiven, sollte ein Artikel in der an-
hängig von ihrer Betriebsgröße                                     Linie Onlineshops oder -platt-      Mehrwert.                          gegebenen Wunschmenge nicht
– stehen vor der Herausforde-                                      formen von Relevanz – auch in                                          verfügbar sein.
rung, Kundenbedürfnisse zu be-                                     der Holzwirtschaft. Dabei unter-        Onlineshops benötigen ein
friedigen oder gar zu übertreffen.                                 scheiden sich die Vertriebska-      solides Datenfundament und             Onlineplattformen sind digi-
Kundenbindung steht mehr denn                                      näle prinzipiell.                   interagieren im Idealfall mit ei-  tale Marktplätze, auf denen sich
je im Fokus des täglichen Han-                                                                         nem ERP-System (Enterprise         mehrere Händler „tummeln“.
delns.                                                                 Bei einem Onlineshop steht      Resource Planning). IT-Spezia-     Amazon und eBay sind die wohl
                                                                   ein Händler vielen Kunden ge-       listen, die sich der Entwicklung   bekanntesten Beispiele. Was erst
    Gründe dafür sind unter an-                                    genüber. Dabei ist ein Shop         von Warenwirtschaftssystemen       einmal nicht sehr reizvoll klingt
derem die unerschöpfliche In-                                      nicht nur ein Verkaufstool – viel-  mit angebundenen E-Commerce-       – nämlich ein Anbieter von vie-
formationsflut, der Konsumen-                                      mehr geht der Trend hin zu einer    Lösungen annehmen, wissen          len zu sein – kann sich dennoch
ten gegenüberstehen. Der „mo-                                      umfassenden Serviceplattform,       das. Eine gelungene ERP-Inte-      lohnen. Denn: Onlineplattformen
derne“ Kunde ist in der Regel                                                                                                             sind ein „einfacher“ Weg im di-
stets up-to-date. Ihm stehen
zahlreiche Quellen zur Verfü-
gung, um sich über Produkte
sowie Dienst- und Zusatzleis-
tungen verschiedener Anbieter
zu informieren. Der beste Preis
wird ihnen gleich mitgeliefert –
und das 24/7. Auf Messaging-
Plattformen werden Erfahrungen
ausgetauscht, wobei durchweg
positive Bewertungen oft als Zu-
friedenheitsgarantie verstanden
werden und Kunden animieren,
bei bestimmten Anbietern zu be-
stellen.

    Wollen Unternehmen am
Markt bestehen bleiben, müs-
sen sie sich dem stellen und die

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