Page 3 - Holzforum Ausgabe 2/2018
P. 3
Kommentar
Wälder in Europa
wachsen wieder
Wenn Professor Radermacher (siehe Holzforum 2/2016, S. 14) recht hat und eines der
besten Mittel gegen den Klimawandel die Aufforstung ist, dann gibt es gute Nachrichten.
Denn nach Zahlen der FAO (Food and Agriculture Organization der UN) und der Weltbank
dehnen sich die Wälder in fast ganz Europa wieder aus. So wuchs danach der Baumbe-
stand vor allem in Spanien und Frankreich, in Irland, der Ukraine und Bulgarien besonders
stark. Selbst Deutschland verzeichnete in dem betrachteten Zeitraum von 1990 bis 2015
einen leichten Zuwachs um etwa einen Prozentpunkt. In Europa gingen laut jüngsten Zah-
len (Economist 2. Dezember 2017) die Baumbestände lediglich in Portugal, Bosnien und
Albanien zurück. Auch in den USA und in Australien sind die Baumbestände gewachsen.
Insgesamt ist die weltweite Bilanz aber dennoch durch die nach wie vor hohen Rodungs-
maßnahmen in Südamerika und Afrika negativ.
Die Relevanz in Bezug auf den Klimawandel ist aber keinesfalls klar. Zwar gilt der Klimawandel
in der veröffentlichten Meinung als gegeben. Aber gibt es ihn wirklich? Nicht nur der umstrittene
amerikanische Präsident Trump zweifelt daran. Auch Professor Sinn, lange Jahre Präsident des ifo
Instituts für Wirtschaftsforschung, wies kürzlich in einem Rundfunkinterview darauf hin, wie schwie-
rig es ist, im Wissenschaftsbetrieb abweichende Einschätzungen zu veröffentlichen. Werden also
nur die Resultate veröffentlicht, die den Klimawandel bestätigen, während Skeptiker es schwer ha-
ben, Gehör zu finden? Rennen wir einer Chimäre hinterher und verschwenden enorme finanzielle
Ressourcen für die Lösung eines Problems, das es gar nicht gibt? Professor Radermacher würde
an dieser Stelle wohl heftig intervenieren. Aber das Schöne in Bezug auf die wachsenden Baumbe-
ständen in Europa ist: Für die Branche ist das gut, Klimawandel hin oder her.
Was gibt es zu lesen in diesem Heft? Der Holzland Online-Shop steht kurz vor der Realisierung. Im
April soll dieser scharf geschaltet werden. Offensichtlich ist man damit in der Holzlandzentrale auf
gutem Weg, wie ein Interview mit den Verantwortlichen (S. 14) zeigt.
Interessant in diesem Zusammenhang dürfte auch die Studie „eVisibility Holz 2018“ sein, die wir
auf Seite 18 vorstellen. Diese erfasst die Online-Präsenz in den vier Kategorien Suchtreffer (Google),
Suchanzeigen (bezahlte Google-Suchtreffer), Vergleichsportale (Platzierungen und Anzeigen) so-
wie Social Media (Facebook, Google+, Twitter, Youtube) der Top-100-Shops. Dass die Zielgruppe
der Werkstattlosen Handwerker gerade auch für den Holzhandel immer wichtiger wird, zeigt unser
Beitrag auf Seite 16. Denn zunehmend stellen sich die Unternehmen auf diese Herausforderung
ein, unter anderem damit, dass sie ihre Vertriebsstrukturen entsprechen ausrichten und passende
Serviceleistungen zur Verfügung stellen.
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
Harald Bott Tel.: 07243/575-202
h.bott@daehne.de
2|2018 3