Page 22 - Holzforum Ausgabe 2/2016
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Böden 20 Jahre Egger Fußboden
Bewegte Jahre
Egger feiert 20 Jahre eigene Laminatfußbodenproduktion ren nicht mehr in der Lage, die
und präsentiert einen innovativen Designboden. Ein Rück- aufgebauten Kapazitäten wirt-
und Ausblick. schaftlich sinnvoll auszulasten“,
sagt Pletzer. „Als notwendige
Konsequenz haben wir unsere
Produktionsmengen der schwä-
cheren Nachfrage angepasst
und uns aus wirtschaftlich nicht
sinnvollen Volumengeschäften
zurückgezogen.“
Seit 1999 werden im Werk Wismar Laminatfußböden produziert. Fotos (3): Egger Notwendige
Diversifikationen
Der „Siegeszug“ von Laminatfuß- burg-Vorpommern) wurde ein nehmlich beendet. Zugleich kon- In Westeuropa wächst der La-
böden beginnt Ende der 1980er- MDF- und Fußbodenwerk mit ei- zentrierte Egger die Laminatpro- minatfußbodenmarkt seit der
Jahre und verstärkt sich in den ner Fußbodenkapazität von jähr- duktion in Deutschland. Die Fer- Finanzkrise nicht mehr, in Ost-
90ern durch die stetige Verbes- lich 50 Mio. m² errichtet. Doch tigung vom Standort St. Johann europa nur noch sehr langsam.
serung des Produkts. Der öster- auch diese Kapazitäten waren verlagerte man nach Wismar, Aber durch gezielte Investitionen
reichische Holzwerkstoffprodu- schnell wieder ausgelastet. „Da- und der Fußbodenstandort in in neue Dekore, Oberflächen,
zent Egger entschloss sich daher mals wuchs der Laminatfußbo- Brilon wurde weiter ausgebaut. Formate und Anwendungsbe-
vor 20 Jahren zum Aufbau einer denmarkt in Europa jährlich im Dort investierte Egger in eine Di- reiche hat es Egger Fußboden
eigenen Laminatfußbodenpro- zweistelligen Prozentbereich rektdrucktechnologie zur Boden- geschafft, sich verstärkt im mit-
duktion. Anfang 1996 ging am und wir konnten unsere Produkte beschichtung sowie in zwei neue tel- bis hochpreisigen Laminat-
Standort St. Johann in Tirol die sehr erfolgreich vermarkten“, er- Fußbodenanlagen. Die jährliche bodensortiment zu positionieren.
erste Anlage in Betrieb. Im sel- innert sich Stefan Pletzer, Leiter Gesamtkapazität der Laminat- Dazu trugen auch Produkt-Diver-
ben Jahr folgte im deutschen Vertrieb und Marketing bei Egger fußbodenwerke betrug nun 80 sifikationen bei.
Brilon bereits der zweite Fußbo- Retail Products. Neben dem Aus- Mio. m².
denstandort der Egger-Gruppe. bau der Vertriebsaktivitäten in So brachten die Österreicher
Ebenfalls 1996 wurden die La- Europa, Nordamerika und Asien Die nächsten Jahre legte einen tritt- und raumschallop-
minatfußbodenaktivitäten in der war die enge Zusammenarbeit die Fußboden-Sparte weiter zu, timierten Korkboden auf den
neu gegründeten Geschäftsein- mit dem weltweit tätigen Fußbo- bis 2008/09 die Finanzkrise Markt (Cork+) und entwickel-
heit Egger Floor Products zusam- denhersteller Tarkett ein Erfolgs- das Marktwachstum abrupt ten die Technologie Aqua+ für
mengeführt. rezept der damaligen Zeit. stoppte. Damals sank die Nach- feuchtbeständige Laminatböden.
frage nach Bodenbelägen um bis
1999 folgte die nächste In- Die Zusammenarbeit mit zu 30 Prozent. Auch Laminatfuß- Neben dem Innovationsge-
vestition: In Wismar (Mecklen- Tarkett wurde erst 2006 einver- böden waren betroffen. „Wir wa- danken steht heute die Stärkung
der Marke Egger im Fokus der
Fußbodenstrategie. Die aktuelle
Laminatfußboden-Kollektion für
den Groß- und Fachhandel hat
bewusst keinen eigenständigen
Namen mehr, sondern heißt nur
noch „Egger Laminatfußboden
2015–2017“. Sie umfasst jeweils
70 Dekore in zwölf Regionsvari-
anten (insgesamt 300 Artikel)
und wurde im Februar von der
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