Vor zehn Jahren wurde der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik (WBW) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gegründet. Abteilungsleiter Bernt Farcke gratulierte dem Gremium: „Die Arbeit des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik schätzen wir als Ministerium sehr. Mit einer Vielzahl an Gutachten und Stellungnahmen ist es dem Beirat in den vergangenen zehn Jahren gelungen, sich als wichtigen Politikberater unseres Hauses zu etablieren. Der Beirat ist heute eine wertvolle und anerkannte Stimme in zentralen Fragen der Waldpolitik. Dem Gremium ist es geglückt, mit seiner Arbeit über alle Interessenbereiche hinweg Wahrnehmung zu erzeugen.“
Im Rahmen einer Festveranstaltung überreichte der WBW Bernt Farcke seine neuste Stellungnahme „Zum Umgang mit alten, naturnahen Laubwäldern in Deutschland im Spannungsfeld zwischen Biodiversitätsschutz, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel“. Darin hebt der Beirat die Bedeutung von alten, naturnahen Laubwäldern hervor und weist auf Zielkonflikte im Umgang mit diesen wertvollen Ökosystemen hin. Zur Reduzierung dieser Zielkonflikte und zur weiteren Entwicklung alter, naturnaher Laubwälder formulieren die Beiräte fünf Handlungsempfehlungen, darunter, die Schutzbemühungen durch geeignete Förderinstrumente zu unterstützen.
Der WBW berät und unterstützt die Bundesregierung bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Der Beirat ist mit 15 Vertreterinnen und Vertretern verschiedener wissenschaftlicher Fachdisziplinen besetzt, die die gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald widerspiegeln. Den Vorsitz hat derzeit Prof. Dr. Jürgen Bauhus inne, Professor für Waldbau an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Mitglieder werden vom BMEL für eine Dauer von drei Jahren berufen.
Der Beirat prüft die Ziele und Grundsätze der nationalen und internationalen Waldpolitik. Er unterbreitet Vorschläge für die Weiterentwicklung der waldpolitischen Rahmenbedingungen und der Instrumente zur Umsetzung der Waldstrategie der Bundesregierung. Darüber hinaus bemüht er sich um einen Ausgleich zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Ansprüchen an den Wald und fördert den wissenschaftlichen Diskurs über eine nachhaltige, multifunktionale Bewirtschaftung der Wälder.