Die Verbandsspitzen der AGDW – Die Waldeigentümer und des hessischen Waldbesitzerverbandes haben sich dieser Tage zu einem Gespräch mit Prof. Dr. Helge Braun, Chef des Bundeskanzleramtes, getroffen. Ziel des Gesprächs war es laut AGDW, auf die katastrophale Lage in den Wäldern nach der Dürre und den Stürmen im vergangenen Jahr aufmerksam zu machen. „Die Folgen der Dürre sind nicht absehbar: Vertrocknete Waldflächen, zerstörte Jungpflanzen, Schädlingsbefall – die Stabilität unserer Wälder ist gefährdet“, sagte AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz. Damit seien auch die vielfältigen Funktionen, die der Wald etwa als Luftfilter, Wasserspeicher und Erholungsort für die Gesellschaft erbringt in Gefahr.
Die schwere Krise könnten die 2 Millionen Waldeigentümer, die rund 67 Prozent der Waldfläche in Deutschland bewirtschaften und pflegen, nicht allein bewältigen, schreibt der Verband. Zumal aufgrund der zu geringen Niederschläge im Winter eine weitere Massenvermehrung der Schädlinge drohe, große Holzmengen noch nicht hätten beräumt werden können und jetzt dringend in die Wiederaufforstung investiert werden müsse. Der Präsident des hessischen Waldbesitzerverbandes, Michael von der Tann, beschrieb die Auswirkungen in seinem Bundesland. „Die Aneinanderreihung von Wetterextremen in kürzester Zeit hat auch in den Wäldern in der Mitte Deutschlands schwere Schäden hinterlassen.“
Die beiden Präsidenten von der Marwitz und von der Tann machten in dem Gespräch mit dem Chef des Kanzleramtes deutlich, dass sich auch der Holzmarkt in einer großen Krise befindet. Daher hätten die Waldeigentümer auch mit Absatzschwierigkeiten und Einnahmeverlusten zu kämpfen. „Nicht nur der Wald ist gefährdet, Dürre und Stürme haben auch Teile der Waldeigentümer in eine schwere Krise gestürzt“, sagte von der Tann.
Von der Marwitz: „Die Stabilisierung unserer Wälder vor dem Hintergrund des Klimawandels muss eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein.“ Der AGDW forderte daher von der Politik u. a. weitreichende steuerliche Erleichterungen, um die Einnahmen für das von Dürre und Stürmen geschädigte Holz den Betrieben für den Wiederaufbau der Wälder zu Verfügung zu stellen.