Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Fenstermarkt 2020 erstmals seit zehn Jahren wieder ein Minus verzeichnen. Für die Entwicklung im Jahr 2021 könne derzeit angesichts der gegenwärtigen Situation keine belastbare Prognose erstellt werden, meldet der Verband Fenster und Fassade (VFF). Das war die Kernbotschaft der Fachtagung „Statistik und Markt“ des VFF im Rahmen eines Webinars. Im Fokus der Veranstaltung, an der knapp 90 Interessenten teilnahmen, standen zunächst die Konjunkturdaten sowie die Baumarktentwicklung in Deutschland, gefolgt von den aktuellen deutschen Fenster- und Außentürenmarktzahlen. „Deutlicher als im Wohnbau gehen 2020 die Zahlen im Nichtwohnbau zurück“, erklärte Holger Lipp, Obmann des Statistischen Ausschusses des VFF, nach der Veranstaltung. „Dies wird natürlich auch Auswirkungen auf den Fenstermarkt haben, die wir allerdings noch nicht beziffern können.“
Unsicherheiten prägen den Markt
Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierte Christian Blanke von der Heinze GmbH die aktuellen deutschen Fenster- und Außentürenmarktzahlen, die von den gleichen Unsicherheiten im Blick auf die Corona-Pandemie geprägt sind. Nach einer Dekade stetigen Wachstums betrug 2019 der Absatz 14,8 Millionen Fenstereinheiten (FE à 1,69m²). Das war ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der erwartete Rückgang für 2020 beträgt 5,5 Prozent auf dann 13,9 Millionen FE. Entscheidend für den Rückgang ist das Minus von 10 Prozent beim Fensterabsatz im Neubau, während der Absatzrückgang in der Sanierung lediglich circa zwei Prozent beträgt. „Auch beim Fensterabsatz ist der Nichtwohnbau vom Rückgang stärker als der Wohnbau betroffen“, erklärte Christian Blanke. „Und das bedeutet, dass das Rahmenmaterial Metall den stärksten Rückgang aller Rahmenmaterialien verzeichnen wird.“ Für den Außentürenmarkt gelten dieselben Rahmenbedingungen wie für den Fenstermarkt. Die Studie rechnet hier mit einem Rückgang um vier Prozent des Absatzes: von 1,46 Millionen Stück im Jahr 2019 auf 1,4 Millionen Stück im Jahr 2020.