Vorstandsmitglieder des Bundesverbandes der Säge- und Holzindustrie (DeSH), des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel (GD Holz) sowie der Überwachungsgemeinschaft KVH haben sich wie bereits vor einem Jahr zu einem branchenübergreifenden Informationsaustausch in Würzburg getroffen. Ziel des Treffens war es dabei, sich über wichtige Zukunftsthemen für die Branche auszutauschen und auch gemeinsame Positionen zu formulieren. „Die politischen Aktivitäten zu Nutzungseinschränkungen im Wald sind im Hinblick auf ihre Klimaschutzwirkung und den notwendigen Waldumbau kritisch zu bewerten“, so Jörn Kimmich, Vorsitzender DeSH. „Nachhaltige Waldwirtschaft und Holznutzung gehören zusammen und helfen der Gesellschaft, den Klimawandel aufzuhalten“, führt Kimmich weiter aus.
Hintergrund sind eine Reihe von geplanten Verordnungen und Aktivitäten der Brüsseler EU-Kommission, die eine reduzierte Holznutzung in der EU zur Folge haben könnten – je nach Bewertung unterschiedlicher Szenarien wird in den kommenden Jahren ein Rückgang der Holznutzung von 10 bis 50 Prozent erwartet. Die Verbände setzen sich daher dafür ein, stärker auf die Vorteile der Holznutzung und den Holzbau hinzuweisen und wollen ihre Aktivitäten in Brüssel in enger Kooperation mit den dortigen europäischen Verbänden CEI Bois und ETTF abstimmen.
Weiteres wichtiges Thema ist der Wunsch der Teilnehmer nach einer stabilen und ausgewogenen Marktsituation auf der Beschaffungs- und Absatzseite. „Wir müssen in der ganzen Liefer- und Wertschöpfungskette denken vom Waldbesitz bis hin zum Endverbraucher“, so Philipp Zumsteg, GD Holz Vorsitzender. Die Teilnehmer an dem Gesprächskreis erwarten für 2023 einen durchaus schwierigen Markt, der als insgesamt stabil bezeichnet wird. Die Verfügbarkeit der wichtigsten Sortimente ist gegeben bei einem Preisniveau, das sich bereits in den letzten Monaten deutlich entspannt hatte. Auf Sicht werde die Nachfrage für den Holzbau und andere Holzsortimente EU-weit stabil und weiter steigend sein. „Wir brauchen eine effiziente Nutzung von Holz beim Holzbau“, so Dr. Tobias Wiegand, Geschäftsführer der Konstruktionsgemeinschaft Vollholz. Der Gesprächskreis soll im Jahresrhythmus fortgesetzt werden, gerade um politisch zukunftsorientierte Themen für die Branche zu diskutieren und Forderungen an die Politik zu formulieren. Das schließt auch Überlegungen ein, das positive Image der Holzverwendung durch entsprechende Kampagnen weiter zu stärken.