Zum zweiten Mal bat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) zum Parlamentarischen Frühstück auf das Dach des Reichstages. Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages waren der Einladung zum Austausch gefolgt und es entstand eine lebhafte Diskussion darüber, dass Wärmeschutz und Wärmepumpe zusammengehören. In seiner Begrüßung skizzierte VDPM-Vorsitzender Christoph Dorn den Abgeordneten die Inhalte der Gemeinschaftsstudie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) „Wärmeschutz und Wär-mepumpe – warum beides zusammengehört“. Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie im Auftrag des VDPM zusammengefasst, dass ein guter Wärmeschutz unverzichtbar für die Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor ist. Je entschlossener der Wärmebedarf gesenkt werde, desto wahrscheinlicher und einfacher werde die Dekarbonisierung. Gerade in Kombination mit Wärmepumpen bieten gedämmte Gebäude die wesentlichen Vorteile, ohne die die gesamte Zielerreichung aufs Spiel gesetzt werde.
Gegen Wärmepumpenzwang
Der VDPM-Vorsitzende zeigte sich deshalb von der aktuellen Kommunikation der Bundesregierung irritiert, die allein die Wärmepumpe als Mittel auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand sieht – und zwar gänzlich unabhängig vom jeweiligen Gebäudezustand. Christoph Dorn stellte klar, dass der VDPM dies nicht so sieht, sondern die Branche den Gebäudebestand zunächst für den Wechsel auf erneuerbare Energieträger fit machen will. „Nur wenn der Energiebedarf entscheidend gesenkt wird, kann eine Wärmepumpe effizient arbeiten – und nur dann können wir den hohen Strombedarf überhaupt mit erneuerbarer Energie decken,“ so Dorn. Dr. Hans-Joachim Riechers, VDPM-Hauptgeschäftsführer, sprach sich im Rahmen der aktuell verhandelten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes dafür aus, den Wärmepumpen-Einbauzwang für einen gewissen Zeitraum auszusetzen, wenn Gebäude für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe nicht geeignet sind. „Die Gebäudeeigentümer sollen – verbunden mit einer Verpflichtung – Zeit bekommen, die Gebäude zunächst mit einer Wärmedämmung zu versehen und damit Niedertemperatur-ready zu machen. Diese ‚Entzerrung‘ hat zusätzlich den Vorteil, dass Zeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien gewonnen wird,“ sagte Dr. Riechers.