Satellit aus Holz soll Weltraumschrott vermeiden

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Die japanische Firma Sumitomo Forestry forscht zusammen mit der Universität Kyoto an einem hölzernen Satelliten, der die Umlaufbahn der Erde nicht mit weiterem Weltraumschrott verschmutzen soll. Schon 2023 soll der Satellit einsatzbereit sein. Aktuell forscht das Unternehmen laut eigener Aussage an der passenden Holzmischung, die ins Weltall starten soll. Dabei habe Holz verschiedene Vorteile gegenüber herkömmlichen Satelliten: Zum einen würde Holz beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen, ohne Schadstoffe abzugeben. Zum anderen würden keine Trümmer auf die Erde fallen, dementsprechend seien Schäden am Boden ausgeschlossen.

Bereits einen Schritt weiter bei beim Einsatz von Holz im Weltraum sind finnische Unternehmen. Bei einem Testflug in die Stratosphäre eines Satelliten aus Holz lief alles nach Plan. Der Flug führte den „Wisa Woodsaat“ in die geplante Höhe von 31,2 Kilometern. Dort platzte der Stratosphärenballon, an dem der Cubesat hing und der fiel zurück Richtung Boden. Bis auf eine Batterie, die sich unerwartet schnell geleert habe, sei dabei alles nach Plan verlaufen, heißt es von den Verantwortlichen weiter.

Die Europäische Raumfahrtagentur (European Space Agency Esa) beteiligt sich an dem Projekt. Wisa Woodsat ist ein Cubesat, also ein Würfel mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, der nur ein Kilogramm wiegt. Seine Außenhaut besteht komplett aus Sperrholz. Lediglich die Schienen, die zum Aussetzen des Satelliten gebraucht werden, sowie die Halterung für eine Kamera bestehen aus Metall.

Wie golem.de, eine Seite für Start-ups meldet, hat die Esa mehrere Sensoren für den Satelliten entwickelt. Diese sollen erfassen, wie gut sich Holz als Baumaterial für Raumfahrzeuge eignet. Dabei geht es beispielsweise darum, ob das Holz Feuchtigkeit oder eine bestimmte, hochreaktive Sauerstoffvariante emittiert, die das Raumfahrzeug oder seine Systeme beschädigen kann. Zwei Kameras, davon eine außen angebrachte, sollen beobachten, ob das Holz Schäden bekommt. Die Energieversorgung für Sensoren und Kameras übernehmen mehrere Solarzellen.

Warum wird Holz nicht im All genutzt?

Die Idee stammt laut golem.de von dem Finnen Jari Makinen, Wissenschaftsjournalist und Mitgründer des Unternehmens Arctic Astronautics. „Ich habe schon immer gerne Modellflugzeuge gebaut, mit vielen Holzteilen. Nachdem ich im Bereich der Raumfahrtausbildung gearbeitet hatte, fragte ich mich, warum wir Holz nicht im All nutzen“, sagte Makinen. Das Design des Satelliten stammt von dem finnischen Unternehmen Huld. Mit dabei ist UPM Plywood, einer der weltgrößten Hersteller von Sperrholz.