Russland, das im Jahr 2020 15 Millionen Kubikmeter Rundholz exportiert hat (fast 12 Prozent des weltweit gehandelten Rundholzes), wird die Ausfuhr ab dem 1. Januar 2022 einstellen, melden übereinstimmend mehrere Medien. Die von der russischen Regierung ergriffene Maßnahme, die die bereits bestehende Krise aufgrund der Holzknappheit und der hohen Holzpreise noch verschärfen könnte, hat zahlreiche europäische Organisationen des Sektors dazu veranlasst, sich an die Europäische Kommission zu wenden, um mit der Generaldirektion Handel die Auswirkungen zu erörtern, die das drohende russische Verbot auf den Sektor haben könnte.
Insgesamt wird ein „Aufwärtsdruck auf die Preise“ erwartet. Europa führt zwar eine relativ geringe Menge russischen Rundholzes ein; aber auch andere Nachbarländer wie Weißrussland, die Ukraine und die Türkei haben Ausfuhrverbote für Rundholz oder Holzprodukte erlassen. „Die kumulative direkte Auswirkung“, so die Branchenverbände, „wird ein verstärkter Wettbewerb um Rundholz auf dem EU-Markt sein, der zu einem Aufwärtsdruck auf die Rundholz- und Holzpreise führen wird.“
Eine weitere indirekte Auswirkung sei, dass das russische Verbot die Lieferungen nach China, dem wichtigsten Exportziel für russisches Rundholz, unterbrechen werde. China werde daher gezwungen sein, nach alternativen Quellen für diesen wichtigen Rohstoff zu suchen, warnen die europäischen Holzverbände.