Am 25. Juli trafen sich die Mitglieder der RAL Gütegemeinschaft in Trier bei der Leyendecker Holzland GmbH & Co.KG. zur Jahresversammlung 2017. Dem Trierer Holzhändler wurde bereits 2009 das „RAL Gütezeichen Holzhandel” verliehen. Nach dem Bericht des Vorstands und seiner Entlastung sowie der Verabschiedung des Haushaltsplans für 2018 stand die Wahl zum Güteausschusses auf der Tagesordnung, dessen Mitglieder Franz-Josef Kall, Geschäftsführender Gesellschafter der Josef Kall GmbH, Nicolas Begeré, Geschäftsführender Gesellschafter der Karl Birlenbach GmbH & Co. KG, Willi Braun, Geschäftsführender Gesellschafter der Braun AG (Schweiz) und Dr. Gerald Graubner, Prüfer für die Fremdüberwachung von der HR Consult, erneut bestätigt wurden. Der Ausschuss ist das Herz der Gütegemeinschaft. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Einhaltung der Güte- und Prüfbestimmungen sowie der Durchführungsbestimmungen zu überwachen. Zudem prüft er die Anträge auf Verleihung des „RAL Gütezeichens Holzhandel” und schlägt die Verleihung vor oder begründet eine Zurückstellung. Des Weiteren trägt der Ausschuss für eine beständige Weiterentwicklung der Güte- und Prüfbestimmungen Sorge.
Wettbewerbsvorteil durch Gütesicherung
Welche Bedeutung das RAL Gütezeichen für die Unternehmen des Holzhandels hat, machte sowohl der Vortrag „Qualitätssicherung durch RAL Gütezeichen“ von Andreas Osadnik, Referent RAL Gütezeichen beim RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V., als auch die intensive Diskussion über die „Die Wettbewerbskräfte im Holzhandel” deutlich. „Die Stimmung im Holzhandel ist nach den ersten Monaten 2017 positiv und die Rahmenbedingungen für die kommenden Monate werden größtenteils optimistisch eingeschätzt. Die Auftragsbücher des Handwerks sind mittelfristig gut gefüllt, die Bauinvestitionen sind trotz des Rückgangs an Baugenehmigungen im ersten Quartal immer noch auf einem hohen Niveau. Somit ist auch die Zahl der Erwerbstätigen hoch und die Arbeitslosenquote niedrig. Eigentlich alles gut oder?” fasste Olaf Rützel, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Holzhandel, die gegenwärtige Lage der Branche zusammen, wies aber zugleich daraufhin, dass gleichwohl der ein oder andere Blick auf die Entwicklung der Rahmenbedingungen, bzw. den Einfluss unterschiedlicher Wettbewerbskräfte für den Holzhandel lohne. „Wir haben es nach wie vor in der Holzbranche mit einem nicht exorbitant wachsenden Markt zu tun. Das Volumen ob nun in Holzwerkstoffen oder Bauelementen, den Innenausbau oder in den relevanten Sortimenten für den Holzbau wächst nicht in den Himmel und steht immer noch deutlichen Überkapazitäten in vielen Industriebereichen gegenüber. Das drückt auf Preise und Margen. Der Wettbewerb um Marktanteile sowohl in Industrie als auch im Handel ist spürbar, der Kampf um den Kunden ist hart.” Als Antwort müsse der Holzhändler sowohl seinen Lieferanten als auch seinen Kunden als weiteren und vielleicht wichtigsten Wettbewerbsfaktor eine eindeutige, positive Identität vermitteln. Er müsse aktives Kundenmanagement betreiben. Denn der Holzhändler als Marke mit einer für seine Kunden unverwechselbaren, positiven Identität und einem erlebbaren Nutzen erfülle am besten die mächtige und nachhaltige Erfolgsformel: „Er ist – im Gegensatz zu vielen industriellen Produkten – kurzfristig nicht kopierbar!” betonte Rützel in seiner Analyse der Chancen und Risiken für den Holzhandel.