Wahrnehmung und Nachfrage von ökologischen Baustoffen und Produkten unterscheiden sich in den europäischen Ländern deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Bonner Marktforschungsunternehmens B+L. Auch existierten klare Unterschiede in den einzelnen Altersgruppen sowie zwischen Profis (wie Verarbeitern und Planern) und Endverbrauchern.
Die höchsten Werte erreicht der von B+L entwickelte Nachhaltigkeitsindex in Norwegen, der Schweiz, Frankreich und Polen. In diesen Märkten bestehe eine überdurchschnittlich hohe Offenheit und Nachfrage nach ökologischen Baustoffen und Produkten, so die Autoren. In Dänemark, Belgien, Tschechien, Österreich und Bulgarien hingegen ist der Wert am niedrigsten.
Dabei gibt es im Detail Unterschiede im jeweiligen Markt, die durch den durchschnittlichen Indexwert nicht abgebildet werden, sagt Studienautor Marcel Dresse: „Je nach Zielmarkt unterscheiden sich die relevanten Zielgruppen für ökologische Baustoffe. In einigen Märkten sind es die älteren Zielgruppen aus der Baby-Boomer-Generation, die überdurchschnittlich häufig ökologische Produkte nachfragen. In anderen Märkten wird die Nachfrage von der Zielgruppe der Familiengründer oder Early Starter getragen.“
Ein Aspekt, der laut den Autoren für (fast) alle untersuchten Märkte gilt: Ökologische Nachhaltigkeit wird in der Bauwirtschaft zukünftig an Bedeutung gewinnen und die Nachfrage nach entsprechenden Produkten wird deutlich steigen.