Im ersten Halbjahr 2017 lagen die Umsätze der deutschen Möbelindustrie bei rund neun Mrd. € und damit um 0,5 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Als wichtige Umsatzstütze, meldet der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) erwies sich im laufenden Jahr das Auslandsgeschäft. Der Auslandsumsatz der deutschen Möbelhersteller stieg im ersten Halbjahr um 1,7 Prozent und damit wesentlich stärker als der Inlandsumsatz, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stagnierte. Das Exportgeschäft konnte angesichts der Nachfragebelebung in wichtigen europäischen Absatzmärkten sowie der positiven Wirtschaftsentwicklung in den größten Wachstumsmärkten außerhalb der EU wie China und Indien einen wichtigen Beitrag zum Branchenwachstum leisten. Fast ein Drittel der deutschen Möbelexporte wird in Nicht-EU-Ländern abgesetzt.
Möbelsegmente uneinheitlich
Die einzelnen Segmente entwickelten sich im ersten Halbjahr 2017 uneinheitlich. Die Küchenmöbelhersteller verzeichneten einen Umsatzrückgang um 2,4 Prozent auf rund 2,4 Mrd. €. Die Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund einer Mrd. € ein leicht negatives Ergebnis aus (-1,5 Prozent). Einen spürbaren Rückgang registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar bis Juni 2017 um 5,3 Prozent auf rund 510 Mio. € zurückgingen. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – stagnierte mit einem geringfügigen Umsatzminus in Höhe von 0,1 Prozent auf rund 460 Mio. €. Dagegen lagen die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln um 7,5 Prozent über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 860 Mio. €. Auch der Umsatzanstieg bei den sonstigen Möbeln und Möbelteilen fiel mit plus 2,4 Prozent auf 3,8 Mrd. € etwas höher aus als der Branchendurchschnitt.
Entwicklung Export
Der Absatz in die EU-Länder entwickelte sich mit einem Minus von 1,7 Prozent deutlich schwächer als die gesamten Exporte. Zwar konnten die Ausfuhren in den wichtigsten Exportmarkt der deutschen Möbelindustrie nach Frankreich um 1,6 Prozent gesteigert werden, auch der polnische (+ neun Prozent), der tschechische (+ 2,9 Prozent) und der dänische Markt (+5,4 Prozent) entwickelten sich aus Sicht der deutschen Möbelindustrie positiv. Jedoch waren die Möbelausfuhren in so wichtige Absatzmärkte wie Österreich (-3,7 Prozent), die Niederlande (-3,5 Prozent) und Belgien (-1,3 Prozent) rückläufig. Mehr Möbel konnten hingegen nach China (+27,6 Prozent) und nach Indien (+32 Prozent) geliefert werden.
Insgesamt konnten die deutschen Möbelhersteller in den ersten fünf Monaten 2017 wieder deutliche Marktanteile gegenüber ausländischen Wettbewerbern gewinnen. Der steigende Marktanteil der Möbel „Made in Germany“ im heimischen Handel und der Erfolg deutscher Möbelhersteller im Ausland, so der VDM, seien der Qualität, der Lieferzuverlässigkeit, dem Design und der Individualität der Produkte zu verdanken.