Die Interessenverbände der Holzindustrie aus sieben Mitgliedstaaten der Europäischen fordern eine Korrektur der EU-Forstpolitik. Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs, erklärt dazu: „Die EU und die Mitgliedstaaten wollen den Klimawandel bekämpfen, in dem viele Bereiche der Wirtschaft dekarbonisiert werden sollen und die Wirtschaft insgesamt nachhaltiger gestaltet werden soll. Der Wald und die Verwendung von Holz leisten dazu bereits einen Beitrag und könnten noch viel mehr beitragen. Aber viele politische Impulse aus der EU, besonders von der Kommission, gehen leider in eine andere Richtung.“ Die Verbände aus Österreich, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Slowenien forderten deshalb: Ein klares Bekenntnis der EU und der Regierungen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur verstärkten Nutzung von Holz, eine umfassende Folgenabschätzung der EU-Politik und ihrer Wechselwirkungen auf die Wälder und die Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft sowie bessere Rahmenbedingungen für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Verwendung von Holz.
Zahlreiche Fehlanreize
Zahlreiche Rechtsakte oder Strategien setzen aus Sicht der Branche Fehlanreize. Entweder ginge es darum, große Waldflächen unter noch strengeren gesetzlichen Schutz zu stellen und die Waldbewirtschaftung einzuschränken oder darum, den Kohlenstoffaufbau im Wald zu forcieren. Jöbstl dazu: „Den Wald zum Kohlenstoff-Endlager herabzustufen führt nicht zur beabsichtigen Dekarbonisierung. Die Wälder müssen systematisch bewirtschaftet werden, um mit standortangepassten Baumarten und der Bekämpfung von Schädlingen klimafit zu werden.“