Die Inflationsrate in Deutschland lag im September 2022 bei +10,0 Prozent und hat sich damit nach +7,9 Prozent im August 2022 sprunghaft erhöht. Diese Angaben gab das Statistische Bundesamt heute bekannt, nachdem vorläufige Zahlen bereits früher veröffentlicht wurden. Die Statistiker weisen dabei darauf hin, dass die Rate damit seit sieben Monaten oberhalb von 7 Prozent verweilt.
„Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln“, erklärt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Zudem habe das Auslaufen von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt den Preisauftrieb verstärkt. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im September 2022 deutlich um 1,9 Prozent.
Die Preise für Energieprodukte lagen im September 2022 um 43,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats (August 2022: +35,6 Prozent). Haushaltsenergie verteuerte sich mit +51,8 Prozent besonders stark: So haben sich die Preise für leichtes Heizöl binnen Jahresfrist mit +108,4 Prozent mehr als verdoppelt, die Teuerung für Erdgas betrug +95,1 Prozent. Die Preise für Strom erhöhten sich um 21,0 Prozent. Die Teuerung für Kraftstoffe lag im September 2022 bei +30,5 Prozent, nach +16,5 Propzent im August 2022.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im September 2022 um 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt hat sich der Preisauftrieb hierfür seit Jahresbeginn sukzessive verstärkt (August: +16,6 Prozent). Ohne Energie lag die Inflationsrate im September bei +6,0 Prozent. Wie stark aktuell die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln: Sie lag deutlich niedriger bei +4,6 Prozent und damit nicht einmal halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im September 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,2 Prozent