Die Benennung des Baumes des Jahres 2020 steht diesmal im Zeichen der Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Wie das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft dazu schreibt, könnte die nun „ausgezeichnete“ Robinie (Robinia pseudoacacia) im anstehenden Waldumbau eine wichtige Rolle spielen und bei der Aufforstung helfen.
Dabei ist die Robinie ein Pionierbaum. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, wurde die Robinie seit über 200 Jahren überall in Europa in Parks und Gärten gepflanzt und ist längst auch wild sehr weit verbreitet. In deutschen Wäldern kommt sie auf insgesamt 42.000 Hektar vor, das entspricht einem Flächenanteil von deutlich unter einem Prozent. Daneben ist die Robinie aber außerhalb der Wälder als Park-und Stadtbaum, sowie “verwildert” in trockenen Gebüschen häufig vertreten.
Die umfangreiche Verbreitung der Robinie ist auf ihre zahlreichen vorteilhaften Facetten zurückzuführen, die sie gegen Trockenheit und Klimawandel bewährt machen. Zum einen gehen die Wurzeln der Robinie eine Symbiose mit stickstoffbindenden Knöllchenbakterien ein. Diese Knöllchenbakterien können molekularen Stickstoff aus der Luft als “Dünger” nutzen.
Zum anderen ist die Robinie durch ihre geringen Ansprüche an die Wasserversorgung in der Lage, arme, trockene Standorte zu besiedeln. Daher findet man sie neben ihrer Besiedlung in Wäldern auch außerhalb auf Brachflächen und entlang von Bahndämmen. Darüber hinaus ist die Robinie bei Imkern beliebt, da ihre Blüten einen sehr reichhaltigen Nektar mit einem Zuckeranteil zwischen 34 und 59 Prozent liefern.
Aufgrund ihrer Eigenschaften als streusalz- und emissionsresistente Baumart ist die Robinie ein wertvoller Baum, der häufig besser als einheimische Arten für eine Begrünung von schwierigen urbanindustriellen Standorten geeignet ist.
Der Baum des Jahres wird regelmäßig im Spätherbst des Vorjahres von der Wodarz-Stiftung ausgerufen.