Das Auftragspolster auf dem Bau schmilzt: Im vergangenen Jahr ist der reale, also um die Inflation bereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahr spürbar zurückgegangen. Für die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) ist dies ein Alarmsignal. Dazu erklärt das für die Bauwirtschaft zuständige Mitglied im Bundesvorstand der IG Bau, Carsten Burckhardt: „Eigentlich müsste es deutlich mehr Wohnungsbau geben. Wenn die Wohnungswirtschaft jetzt in eine Neubau- und Umbau-Lethargie fällt, erhöht sie die Not auf dem Wohnungsmarkt. Und sie sorgt in der Bauwirtschaft für Verunsicherung. Es geht deshalb jetzt darum, gegenzusteuern.“ Ein Fehler dürfte jetzt nicht gemacht werden, so Burckhardt weiter. Es dürften keine Bauarbeiter nach Hause geschickt werden. Die in den letzten Jahren mühsam aufgebaute Kapazität am Bau sei eine wertvolle Ressource. Die dürfe auch in der Krise nicht aufs Spiel gesetzt werden. „Ansonsten erleben wir den Gastro-Effekt“, so Burckhardt. „Denn wer einmal geht, der ist weg. Der kommt, wenn man ihn wieder braucht, auch nicht zurück. Das haben die Pandemie-Lockdowns in der Gastronomie gezeigt.“