Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert bundesweit mindestens 16.000 Zoll-Kontrolleure für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) – und damit mehr als eine Verdopplung des bisherigen Kontrollpersonals. Als Grund nennt die IG BAU einen „erheblich gestiegenen Kontrollbedarf beim gesetzlichen Mindestlohn“. Darüber hinaus sei im Krisenjahr 2023 mit deutlich mehr Schattenwirtschaft und illegaler Beschäftigung zu rechnen. „Der wachsende Kosten- und Konkurrenzdruck wird auch kriminelle Machenschaften antreiben“, sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG BAU, Harald Schaum. Allein in den ersten sechs Monaten 2022, so die Gewerkschaft weiter, seien von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) 9.251 Ermittlungsverfahren im Bauhaupt- und Baunebengewerbe eingeleitet worden. Damit hätten über elf Prozent aller Ermittlungsverfahren (insgesamt 82.558 für alle Branchen) illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße auf Baustellen betroffen. Allein für den Bau habe die ermittelte Schadenssumme bei rund 161 Millionen Euro gelegen.