Die Schere zwischen den Rundholzpreisen und den sich mittlerweile täglich ändernden Preisen für Schnittholz geht immer weiter auseinander, meldet der HPE. „Die atemberaubende Preisentwicklung ist beunruhigend. Man fühlt sich hier eher wie bei einer Börsenrally als in einem traditionsreichen Markt mit konservativem Image“, fasst Marcus Kirschner, Geschäftsführer des Bundesverbands Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V., die aktuelle Preissituation auf dem Schnittholzmarkt zusammen. „Einige Marktteilnehmer haben sogar ihre Preislisten für ungültig erklärt und machen nur noch Tagespreise.“ Die enorme Nachfrage und die weiterhin rasante Preisentwicklung in den USA seien für die Sägeindustrie wohl die ausschlaggebenden Gründe dafür, ihre Schnittbilder und Sortimente für den US-amerikanischen Markt anzupassen, so der HPE weiter. Dies antworteten zumindest mehr als 80 Prozent der befragten HPE-Mitglieder bei einer repräsentativen Blitzumfrage, die am 30. September mit über 112 Teilnehmern aus ganz Deutschland endete. Die Befragten gaben zudem an, dass das derzeit anfallende Kalamitätsholz nicht die gewünschte Qualität bringe. Zusätzlich verschärfe werde die Situation durch die weit verbreiteten Einschlagstopps für Frischholz. Die Folge: Brauchbares Holz für die Unternehmen, mit dem die Kundenanforderungen wie gewohnt erfüllt werden können, werde knapp.
Vergleichbare Entwicklung bei Holzwerkstoffen
Eine vergleichbare Entwicklung sei auch bei den Holzwerkstoffen zu beobachten. Bei Sperrholz berichten 77 Prozent (von 66 Antwortenden) von Preiszuwächsen, die im Schnitt ebenfalls bei 13 Prozent und im Maximum bei 117 Prozent liegen, wobei der Bezugszeitraum nicht abgefragt wurde. Bei OSB sieht das Bild ähnlich aus: 66 Prozent der 53 Antwortenden sieht sich mit Preiszuwächsen von durchschnittlich 11 Prozent konfrontiert, wobei das Maximum hier bei 71 Prozent liege, so der HPE. Bei den Holzwerkstoffen werden die Baunachfrage, die Auslandsnachfrage und Lieferengpässe als wesentliche Gründe angegeben.