Home Office: Veränderung nur aus Überzeugung

News Holzonline

Im vergangenen Coronajahr haben so viele Deutsche wie noch nie zuvor im Homeoffice gearbeitet. Doch damit das Homeoffice eine Erfolgsstory bleibt, muss der Staat einen Rahmen setzen, meint das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). Dabei müsse sowohl auf die   Bedürfnisse der Erwerbstätigen, als auch auf die der Arbeitgeber geachtet werden.

Das Statistische Bundesamt hat am Freitag neue Zahlen zur Homeoffice-Nutzung veröffentlicht. Demnach arbeiteten 2021 rund 25 Prozent der Erwerbstätigen gelegentlich am heimischen Schreibtisch, für jeden Zehnten waren die eigenen vier Wände sogar der Arbeitsalltag. Doch das galt längst nicht für alle. Die Arbeitnehmer auf dem Bau konnten schlecht ins Homeoffice ausweichen. Eine Homeoffice-Pflicht existiert bereits seit Mitte März nicht mehr. Die Deutschen kehren seitdem langsam wieder ins Büro zurück. Doch viele wollen auch in Zukunft zuhause arbeiten, ganz ohne Pandemie, oftmals, um den Alltag zwischen Arbeit und Familie besser gestalten zu können. Da stellt sich die Frage: Wie wird die Zukunft der Arbeitswelt aussehen? So wie 2021, als das Coronavirus jeden Vierten ins Homeoffice trieb? Die Ampelkoalition hat im Koalitionsvertrag angekündigt, einen rechtlichen Rahmen für mobiles Arbeiten und Homeoffice zu schaffen. Konkrete Vorschläge hat die Regierung zwar noch nicht, abgesehen von guten Arbeitsbedingungen und dem Vorhandensein eines betrieblichen Arbeitsplatzes. Gleichwohl aber wird dieser Rahmen die Arbeitswelt der kommenden Jahre prägen.

Fest steht jedoch, dass das Homeoffice nur dann eine Erfolgsstory bleiben kann, wenn die Belange aller Beteiligten berücksichtigt werden, so das IW weiter. Es wäre sinnvoll meint das Institut, wenn Unternehmen und Beschäftigten ausreichend Spielraum gegeben würde, damit sie gemeinsam nach individuellen Lösungen suchen können. Ein Rechtsanspruch aber, wie ihn manche fordern, wäre nicht zielführend, im schlimmsten Fall sogar schädlich. Veränderung müsse aus Überzeugung geschehen, nicht aus Zwang.