Eine hohe Exportquote bei Rundholz und die weltweit steigende Nachfrage nach Schnittholz – in welche Richtung werden sich die Rohstoffströme in Zukunft entwickeln? Zur Diskussion dieser Frage trafen sich unter Moderation des Clusters Forst und Holz in Bayern die Vertreter der bayerischen Waldbesitzer, der deutschen Holzbaubranche und der deutschen Säge- und Holzindustrie, um sich zur aktuellen Lage auf dem heimischen Holzmarkt strategisch auszutauschen.
Gemeinsam analysierten die Teilnehmer Trends auf den weltweiten Holzmärkten und diskutierten die aktuelle Versorgungslage bei Schnitt- und Bauholz. Die Beteiligten sprechen sich dafür aus, dass die vor allem durch den gestiegenen Export entstandenen Engpässe bei der Verfügbarkeit vieler Holzprodukte kein Hemmnis für ein weiteres Wachstum im Bereich Holzbau darstellen dürfen.
„Der Holzbau mit seinen positiven Eigenschaften für Wirtschaft und Klima ist in der Gesellschaft angekommen. Diese Entwicklung muss die heimische Holzindustrie gemeinsam mit den Zimmerern und Holzbauern nun langfristig unterstützen“, erklärt Jörn Kimmich, Präsident der Deutschen Säge- und Holzindustrie.
Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, weist in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit eines schnellen Holzabflusses zu rentablen Preisen hin. Der durch den Klimawandel bedingte Waldumbau sei eine Herkulesaufgabe. Hierfür brauche es neben einer bereits gut abgestimmten Forstpolitik auch verlässliche und nachhaltige Marktsignale der Holzabnehmer. Darüber hinaus sei eine Stärkung des Krisenmanagements der Forstwirtschaft erforderlich, da durch den Klimawandel und die Ausbreitung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer zumindest langfristig mit einer weiteren Menge von Kalamitätsholz zu rechnen sei. Dabei handelt es sich entgegen der weitläufigen Meinung um einen ebenso hochwertigen Rohstoff. Stabilität und Festigkeit des Holzes seien durch einen Borkenkäferbefall in aller Regel nicht beeinträchtigt.