Die technischen Lösungen für ein Wachstum des Holzbaus in die Höhe und in die Breite sind vorhanden. Jetzt gilt es, den in der Holzbauinitiative der Bundesregierung untermauerten politischen Willen auch in ganz konkrete Unterstützung münden zu lassen. Das wurde beim vierten Deutschen Holzbau Kongresse (DHK) in Berlin deutlich. Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) ist einer der ideellen Träger des Kongresses und mahnt eine engere Zusammenarbeit von Bund und Ländern an. Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen in der Bauwirtschaft herrschte Aufbruchstimmung bei der vierten Auflage des Holzbau Kongresses. Unter dem Motto „Bauen mit Holz im urbanen Raum” machten Vertreter aus Wissenschaft, Unternehmen, Politik und Denkfabriken deutlich, worauf es jetzt ankommt: Den klimafreundlichen Roh- und Baustoff Holz gerade auch in Ballungsräumen in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte zur Linderung der Wohnungsnot und zur Verbesserung der Klimabilanz im Gebäudesektor zum Zuge kommen lassen.
Paradigmenwechsel
Von einer Erfolgsgeschichte des Holzbaus sprach Prof. Heinrich Köster, Präsident der Technischen Hochschule Rosenheim auf dem Kongress in seiner Funktion als Präsident des Forums Holzbau. „Für die Zukunft des Bauens benötigen wir den Holzbau”, sagte Köster. Er sieht auch angesichts der Chancen des seriellen Bauens einen Paradigmenwechsel. „Häuser werden nicht mehr gebaut, sondern produziert”, erklärte Köster. Getragen sieht er das Wachstum der Branche nicht zuletzt durch Leichtbauprodukte auf Holz- und Holzwerkstoffbasis.
Hemmnisse beseitigen
Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie begrüßt die vom Bundeskabinett beschlossene Holzbauinitiative. Aus Sicht von HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge nimmt das Strategiepapier Kernanliegen für einen nachhaltigen und beschleunigten Gewinn von Marktanteilen für das Klimafreundliche Bauen mit Holz auf. „Die technischen Lösungen sind da. Nun gilt es, diese bei Planern, Architekten und Bauherren noch viel stärker bekannt zu machen”, sagte Ohnesorge.