Während die Industrie die Digitalisierung weiter vorantreibt ist auch das Holzhandwerk unter Druck, sich moderner zu positionieren. Das ergab die Studie „Becher fragt das Handwerk“, die im Auftrag des Holzgroßhändlers (www.becher-holz.de) durchgeführt wurde. Die Herausforderungen beziehen sich dabei nicht nur auf das Handwerk alleine, sondern umfassen die gesamte Lieferkette – bis in den Großhandel.
So gilt die Lager- und Lieferverfügbarkeit für 79 Prozent der befragten 1.180 Betriebe als sehr wichtiges Kriterium für den Holzgroßhandel, neben der Erreichbarkeit: Für 75 Prozent ist es sehr wichtig, den Lieferanten dezentral und nahe zu haben. „Unsere Kunden haben über die Jahre das eigene Lager reduziert und beziehen uns als Großhändler jetzt deutlich enger in die gesamte Lieferkette ein“, sagt Michael Köngeter, Geschäftsführer von Becher. Weiter sind die Handwerksbetriebe immer öfter in der Verantwortung, komplette Konzepte umsetzen zu müssen. Die Verarbeitung von Nicht-Holz-Material gehört insbesondere dazu: Glas liegt mit 63 Prozent an der Spitze, Beschlagsysteme gleichauf, Stahl, Natursteine oder Mineralwerkstoffe mit je ca. einem Viertel werden ebenso durch die Betriebe genannt. Dabei wird viel Beratungskompetenz auch vom Großhandel gefordert – für 70 Prozent eine sehr wichtige Eigenschaft.
Eine Zunahme verzeichnet der Fachhandel laut der Studie derweil auch bei der Ökologie: Der Verarbeiter und Architekt beschäftigt sich zunehmend mit Nachhaltigkeitszertifizierungen, und auch der Endkunde fragt immer häufiger nach besonders ressourcenschonenden Werkstoffen und legt vermehrt Wert auf ein gesundes Raumklima, schreiben die Autoren. Laut der Becher-Studie bekommen 31 Prozent der Handwerksbetriebe Anforderungen an die ökologischen Eigenschaften der verwendeten Materialien als Vorgabe in Projekten. Das Internet ist dabei eine beliebte Wissensquelle für die Betriebe: 41 Prozent sehen es als sehr wichtig an, dass der Fachhandel online informiert.