GS1-Umfrage: Bargeld auf dem Rückzug

Laut einer Umfrage von GS1 Germany ist Mobile Payment am Point of Sale angekommen und Bargeld befindet sich auf dem Rückzug. [Bild: GS1 Germany]

GS1 Germany hat erste Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter Markenherstellern, Händlern und Zahlungsanbieter zu den aktuellen Entwicklungen beim Mobile Payment vorgestellt.

Demnach ist Mobile Payment am Point of Sale angekommen und Bargeld befindet sich auf dem Rückzug, schreiben die Autoren. Alle Studienteilnehmer seien sich darin einig. So glaubten die befragten Händler, dass Zahlungen an der Ladenkasse in Bargeld jährlich um jeweils ca. 2 Prozent zurückgehen. 2022 würden nur noch 44 Prozent der Einkäufe im Geschäft mit Münzen und Scheinen bezahlt, 2024 nur noch 40 Prozent. Weiter gehen die befragten Banken davon aus, dass dann ein Drittel aller Kassenbeträge mobil beglichen werde.

Dabei erwachsen aus der zunehmenden Verbreitung von Mobile Payment aus Sicht von Banken, Händlern und Zahlungsanbietern auch Risiken und Herausforderungen: Nach Meinung der Handelsunternehmen könnten zum Beispiel direkt oder indirekt höhere Kosten für die Bezahlabwicklung entstehen. Weiter sehen sie die Gefahr, dass die Big Techs wie zum Beispiel Apple Pay oder Google Pay Einkaufsströme zum Nachteil des jeweiligen Händlers umlenken, also Kunden zum Wettbewerber führen, oder dass sie als zusätzlicher Player in der Wertschöpfungskette am Erlös bei Zahlungsvorgängen partizipieren.

Auch im Zeitalter von Online-Shopping und der wachsenden Zahl mobiler Shops etwa in sozialen Medien wie Instagram sind analoge Angebotsaktionen immer noch gefragter als digitale Handzettel und mobile Coupons, so die Autoren. Bei 55 Prozent der befragten Markenhersteller werden nach wie vor mehr Print- als digitale Coupons eingelöst. „Das liegt sicher auch daran, dass die erforderlichen Technologien und Prozesse am POS noch nicht optimal aufgestellt sind“, vermutet Ercan Kilic, Lead Competence Center E-Commerce + Payment bei GS1 Germany.

Auch dem klassischen Print-Handzettel prognostizieren die Hersteller in der Mobile-in-Retail-Studie weiterhin eine starke Rolle im Angebotsmix. Bei der Verteilung ihrer mobilen Coupons setzen die Studienteilnehmer mit einem Anteil von 75 Prozent in erster Linie auf E-Mails. Weit dahinter folgt mit 25 Prozent die Distribution über soziale Medien, SMS und neutrale Couponing Apps.

Die Kernergebnisse der Studie stehen ab Anfang November kostenlos auf der Website von zur Verfügung: www.gs1-germany.de