Das bundesweite 81fünf-Netzwerk aus Zimmereien, Holzbau-Unternehmen, Planern und Architekten hat seine Jahrestagung in diesem Jahr auf drei Regionaltreffen aufgeteilt. Sie fanden im Laufe des Septembers in Lüneburg, Essen und Ostfildern statt. Die Partner trafen sich erstmals wieder in größerer Runde, um sich über aktuelle Entwicklungen im Holzbau auszutauschen und zu diskutieren.
Entwicklung im Holzhausbau
Die 81fünf arbeitet nicht erst seit den Preissprüngen für Holz und Holzprodukte am Thema Materialbeschaffung, doch die aktuelle Entwicklung hat dem Projekt eine neue Dringlichkeit verliehen. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, die Rahmenbedingungen für eine gesicherte und nachhaltige Materialbeschaffung der Partner zu schaffen. Der 81fünf geht es dabei nicht um die Bündelung von Einkaufsmacht, sondern vielmehr um Standards bei Nachhaltigkeit und die Stärkung der Regionalität. „Beständigkeit und Verlässlichkeit sind unsere Werte auch bei der Materialbeschaffung“, erklärt Elster.
Eng verbunden damit die grundsätzliche Frage, wie eine nachhaltige Entwicklung im Holzhausbau weiter vorangebracht werden kann. Als Netzwerk wollen die 81fünf-Partner Kriterien entwickeln, um Baustoffe umfassend zu bewerten: Geringer Energieaufwand in der Produktion, kurze Transportwege, unbedenkliche Inhaltsstoffe und auch die Kreislauffähigkeit sind dabei wichtige Kriterien. Es geht aber auch um neue Planungs- und Denkmuster für den Hausbau, damit Nachhaltigkeit kein Schlagwort, sondern ein Zukunftskonzept wird.
Schall- und Brandschutz
Für die fachliche Fortbildung auf den Regionaltreffen sorgten Micha Trefz vom Deutschen Holzfertigbau-Verband (DHV) mit einem Vortrag über Schall- und Brandschutz sowie Gerd Prause vom Planungsbüro Prause aus Lindlar, der über die Vorteile der Digitalisierung des Planungsprozesses informierte. Der erfahrene Bauingenieur zeigte verschiedene Level der Umsetzung: vom Bauinformationsmodell (BIM) über holzgerechte Planung bis zum modernen Projektmanagement mit agilen Teams. Für die 81fünf waren die Regionaltreffen ein erster Schritt zu mehr persönlichem Austausch. „Als Netzwerk können wir über Videokonferenzen kommunizieren, aber der direkte Austausch darf nicht dauerhaft fehlen.“ Thomas Elster blickt zuversichtlich nach vorn und zieht ein positives Resümee nach dem dritten Regionaltreffen in Ostfildern, wo die 81fünf zu Gast beim befreundeten DHV war.