Der zweite Lockdown ab Dezember 2020 bedeutet für den Holzeinzelhandel erhebliche Einschnitte und für viele Unternehmen Umsatzeinbußen von 50 Prozent oder mehr. Noch abzuarbeitende Lieferungen oder „click & collect“ bieten hier nur ansatzweise einen Ausgleich. Auch der steigende Anteil an Online-Umsätzen könne das Geschäft im Laden vor Ort nicht kompensieren, so der GD Holz. Besser laufe es nur für die Unternehmen, die neben dem Holzeinzelhandel auch einen Großhandel betreiben.
Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz) fordert daher von den politischen Entscheidern eine Perspektive zur Öffnung der Geschäfte. Gerade mit Beginn der Frühjahrssaison je nach Witterung ab Mitte Februar bieten auch Holzeinzelhändler viele Produkte zur Gestaltung von Außenbereichen und Gärten – ein Angebot für den Endverbraucher zur Freizeitgestaltung in Hof und Garten bietet einen willkommenen Ausgleich in den harten Lockdown-Zeiten – die Öffnung der Betriebe sollte daher auf einer überschaubaren Zeitachse ermöglicht werden, fordert der Verband.
Unangemessene Wettbewerbsverzerrung
Besonders wichtig sei die Öffnungsperspektive für alle Vertriebswege mit Holz, weil beim ersten Lockdown in der Mehrzahl der Bundesländer Baumärkte geöffnet bleiben durften, die eine Schnittmenge in dem Sortiment Holzprodukte haben, der Holzeinzelhandel dagegen schließen musste. Das führte zu einer unangemessenen Wettbewerbsverzerrung, die sich aus Sicht des GD Holz nicht wiederholen darf. Der GD Holz vertritt mit dem Holzeinzelhandel eine Vielzahl kleiner, mittelständischer Unternehmen, die von den Unternehmerinnen und Unternehmern selbst geführt werden.
Hygienekonzepte greifen
Der Verband weist weiter darauf hin, dass der Holzeinzelhandel in der Regel über großflächige Ausstellungen verfügt, auf denen die üblichen Hygienekonzepte schon nach dem ersten Lockdown immer in Anpassung an die aktuellen Vorschriften umgesetzt worden sind. Ausstellungsflächen, Beratungsbereiche, Fachmarktcenter und Logistikbereiche sind großzügig gestaltet und erlauben genügend Raum und Abstand für Information, Beratung und Verkauf. Der typische Holzeinzelhandel ist darüber hinaus nicht mit Regalflächen dicht zugestellt, sondern hat große Freiflächen, wie zum Beispiel die Ausstellung für Fußböden – Präsentationen von wertigen Holzböden brauchen Raum und bieten damit Freiraum. Große Deckenhöhen und Fensterflächen ermöglichen zudem eine gute Durchlüftung. Untersuchungen zur Verbreitung des Virus, merkt der D Holz an, gehen auch davon aus, dass Ladengeschäfte bei der Übertragung keine Rolle spielen.