Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, steigende Preise auf breiter Front und Lieferprobleme waren die zentralen Themen auf dem Außenhandelstag des GD Holz mit rund 80 Teilnehmern gestern in Bremen. In den parallelen Fachabteilungssitzungen am Vormittag analysierte Jens Roemer, Vizepräsident und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Seetransport FIATA (Internationale Föderation der Spediteur-Organisationen), das Problem der stark steigenden Seefrachtkosten. Diese seien vor allem auf das Oligopol der Reedereien zurückzuführen. Drei große Allianzen beherrschten rund 90 Prozent des Marktes. Er rechne aber tendenziell mit in Zukunft sinkenden Preisen. Francoise van de Ven, Präsidentin der ATIBT (International Technical Association of Tropical Timber), berichtete über Marktchancen in Afrika. Dort gebe es erhebliche ungenutzte Ressourcen an Hölzern.
Nachmittags wurde die Veranstaltung mit dem Format Roundtables fortgesetzt. An drei Tischen wurden insgesamt zehn Themen behandelt. Unter anderem berichtete Thomas Goebel vom GD Holz über die Auswirkungen des Ukrainekrieges bei Schnittholz und Birkensperrholz. Als potenzielle Alternativen bei letzterem wurde unter anderem Buche genannt. Dr. Katharina Gamillscheg vom GD Holz behandelte das Thema Lieferkettengesetz. Ihre Botschaft: Es ist wichtig vorbereitet zu sein, auch wenn zunächst nur größere Firmen direkt betroffen seien. Weitere Themen waren das Problem des fehlenden Nachwuchses und der Facharbeitermangel, CO2-Kompensation durch Holzimport und entwaldungsfreie Lieferketten.