Holz-Fertighäuser sind derzeit so beliebt wie nie. Von Januar bis Juli 2017 wurden deutschlandweit 60.117 neue Ein- und Zweifamilienhäuser genehmigt, 11.768 davon in Fertigbauweise. Während der Fertigbau damit nochmal um 6,8 Prozent zulegen konnte, verzeichnete der Gesamtmarkt einen Rückgang um 7 Prozent, wie der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) berichtet. Der Marktanteil der Fertigbauweise wuchs auf einen neuen Bestwert von 19,6 Prozent an. Ende 2016 lag diese Quote noch bei 17,8 Prozent bei insgesamt 19.051 genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern in Fertigbauweise. „Unsere Branche zeigt sich unbeeindruckt vom Rückgang bei den Baugenehmigungszahlen insgesamt. Wir haben in 2017 bislang noch mehr Häuser gebaut als im sehr erfolgreichen Vorjahreszeitraum. Fast jedes fünfte neu genehmigte Ein- und Zweifamilienhaus ist inzwischen ein Fertighaus“, verkündete BDF-Präsident Johannes Schwörer auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Fertigbauverbandes in der Hamburger Elbphilharmonie.
Im Vergleich der Bundesländer ging der Süden der Republik vorneweg: Baden-Württemberg belegte mit starken 33,4 Prozent Rang eins aller Flächenländer bei der Fertigbauquote. Mit 28,7 beziehungsweise 25,2 Prozent folgen Hessen und Rheinland-Pfalz. Bei den absoluten Zahlen erreichte erneut Bayern den ersten Platz. 3.076 der 14.227 neu genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser im Freistaat waren Fertighäuser. Aufhorchen ließ zudem die Bundeshauptstadt: 468 der insgesamt 1.186 neuen Ein- und Zweifamilienhäuser in Berlin wurden in Fertigbauweise genehmigt. Das entspricht einem Fertigbauanteil von 39,5 Prozent – Rang eins unter den „Stadtstaaten“.
Umfrage: Fertighaushersteller erwarten weiterhin gute Auftragslage
Laut der aktuellen Branchenumfrage des BDF bleiben die Fertighaushersteller auch für die kommenden Monate optimistisch. Die aktuelle wirtschaftliche Lage der Branche bewerten 83 (Vorjahr: 74) Prozent der Unternehmen als gut – 97 Prozent erwarten, dass sich die Marktsituation auch in den kommenden sechs Monaten nicht verschlechtern wird. Der Umsatz der 47 Mitgliedsbetriebe des Verbandes, die etwa 90 Prozent des bundesdeutschen Marktes abdecken, betrug im vergangenen Jahr 2,21 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr 2017 geht der BDF von einem Umsatzwachstum um rund 12 Prozent auf dann 2,48 Milliarden Euro aus. Die Beschäftigungszahl in der Branche lag Ende 2016 bei 10.535. Bis Ende dieses Jahres steigt sie erwartungsgemäß auf rund 11.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Bereits 86 Prozent der von BDF-Unternehmen gebauten Häuser werden als besonders energieeffiziente und förderfähige KfW-Effizienzhäuser errichtet; 81 Prozent der Häuser enthalten eine Wärmepumpe, 62 Prozent eine kontrollierte Gebäudelüftung; 17,5 Prozent der Häuser besitzen von Anfang an eine Smart-Home-Funktionalität, 18,9 Prozent eine Photovoltaikanlage und 10 Prozent einen dezentralen Energiespeicher.