Der Fachverband des Schrauben-Großhandels (FDS) übt deutliche Kritik an einem Beschluss der EU-Kommission Zölle auf chinesische Schrauben zu erheben. „Mit Zöllen von bis zu 86,5 Prozent auf chinesische Schrauben schafft die EU ein dauerhaftes Versorgungsproblem für die deutsche Wirtschaft und gefährdet die Herstellung von Produkten Made in Germany. Die übermäßig hohen Zölle treffen die deutschen Unternehmen zu einem Zeitpunkt, an dem sie bereits unter massiven Lieferproblemen leiden. Es ist völlig unverständlich, dass die Europäische Kommission die Versorgungslage unter diesen außerordentlich schwierigen Bedingungen noch weiter verschärfen will“, sagt Dr. Volker Lederer, der Erste Vorsitzender des FDS.
Die Europäische Kommission beabsichtigt, einen Antidumpingzoll auf die Einfuhren von Schrauben und anderen Verbindungselementen aus Eisen und Stahl mit Ursprung in der Volksrepublik China zu erheben. Für eine begrenzte Gruppe chinesischer Exporteure von Verbindungselementen ist ein Zoll von 39,6 Prozent vorgesehen. Der allgemeine Zollsatz soll jedoch satte 86,5 Prozent betragen. Die Kommission hat die Untersuchung am 21. Dezember 2020 auf Antrag der europäischen Hersteller eingeleitet. Nach Angaben der Kommission sollen die Zölle bis spätestens 17. Februar 2022 eingeführt werden. Zuvor werden die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten über die endgültige Maßnahme abstimmen, darunter die Bundesregierung.