Mehr als 90 Prozent der derzeit 448 Gesellschafterhäuser der Eurobaustoff mit 1.682 Standorten waren bei der Gesellschafterversammlung in Baden-Baden vor Ort bzw. hatten eine Vollmacht erteilt, um sich über die aktuelle Marktlage auszutauschen. Nach der Sitzungseröffnung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden der Kooperation, Boy Meesenburg, folgten die Grußworte aus der Region durch den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Kömpf. Hier wurde deutlich, um welche Schwerpunktthemen sich die diesjährige Gesellschafterversammlung drehen sollte. So zeigte er die wirtschaftlichen Chancen für die Branche auf, trotz der gegenwärtigen Krisen. Im Anschluss zu den Grußworten der BDB-Präsidentin Katharina Metzger, stand der weitere Verlauf der Gesellschafterversammlung, wie in den Vorjahren, zunächst im Zeichen der Eurobaustoff Geschäftsführung. Den Anfang machte Jörg Hoffmann, Geschäftsführer Finanzen, mit der Vorstellung des Geschäftsberichtes 2022. Anhand ausgewählter Kennzahlen konnte Hoffmann für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem abgerufenen Einkaufsvolumen von 9,07 Mrd. Euro und damit einem Plus von 9,03 Prozent Positives berichten. In seiner Rede ging Hoffmann auch auf die derzeit größte Herausforderung für die Kooperation ein: „Die Stellenbesetzung in einem immer enger werdenden Arbeitnehmermarkt“. Hinzu komme der stetig steigende Aufwand bei der Stellenbesetzung. Ein Lichtblick sei hingegen der Ausbildungsbereich. „Die Ausbildung bei der Eurobaustoff ist aktuell mit 27 Auszubildenden und sieben dualen Studenten gut besetzt und ermöglicht es uns, bereits heute bei der Besetzung offener Stellen von der qualifizierten Ausbildung zu profitieren. Deshalb wollen wir unsere Ausbildungskapazitäten schrittweise weiter ausbauen“, führte Hoffmann aus.
Einkaufsvolumen: Dramatischer Rückgang
Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung, hatte seinen anschließenden Vortrag unter die Überschrift „Der Bau: Herausforderungen meistern, Chancen ergreifen“ gestellt. Dementsprechend ging er zunächst auf das herausfordernde Marktumfeld mit rückläufigem Neubaugeschäft, zurückgehender Umsatz-und Margenentwicklung, steigenden Kosten für Personal und Inflation sowie zunehmender Gefahr durch Cyberkriminalität ein. Vor diesem Hintergrund verzeichnet die Kooperation für die ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres per 31. Mai 2023 ein zentral abgerechnetes Einkaufsvolumen von rund 3,26 Mrd. Euro und damit einen Rückgang von 17,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.