Die Eurobaustoff erreichte 2019 ein Einkaufsplus von 3,17 Prozent und erzielte ein Einkaufsvolumen von 6,66 Mrd. Euro. Für die Kooperation ist es das 14. Jahr in Folge mit einem Zuwachs im dreistelligen Millionen-Bereich.
„Mit über drei Prozent Zuwachs haben wir unser Ziel beim Einkaufsvolumen für 2019 erreicht“, freut sich Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Unser Ergebnis spiegelt die derzeitigen Verhältnisse unserer Branche wider, die trotz guter Konjunktur auch mit negativen Tendenzen zu kämpfen hat.“ Beim Ausblick auf 2020 bleibt er aber optimistisch: „Wir planen mit einem ähnlichen Ergebnis wie im Vorjahr.“
2019 lagen alle Warenbereiche der Kooperation im Plus. Den stärksten Zuwachs erreichte der Bereich Fliese mit 7,7 Prozent. Den höchsten absoluten Umsatzzuwachs (plus 4,3 Prozent) erzielte der umsatzstärkste Warenbereich, der Hochbau, der die Fachbereiche Bauchemie, Putze/WDVS und Rohbau-Wandbaustoffe umfasst. Zwischen drei Prozent und 3,5 Prozent lagen die Zuwachsraten in den Bereichen Trockenbau und Dämmstoffe, Tiefbau und Galabau sowie der Technische Einkauf. Es folgt der Bereich Dach&Fassade/Baumetalle mit 2,6 Prozent, der Einzelhandel mit 1,6 Prozent sowie Holz und Bauelemente mit einem Plus von knapp 1 Prozent, wobei die dekorativen Holz-Sortimente mit annähernd fünf Prozent plus deutlich besser abschneiden konnten.
Der Holzbau-Absatz legte 2019 zweistellig zu. Für 2020 erwartet die Eurobaustoff hier nach eigener Aussage „noch mehr“. Der Absatzentwicklung stehe jedoch ein anhaltender Preisverfall insbesondere bei Schnittholz, KVH und Holzwerkstoffen gegenüber. Erfreulicherweise konnte das hier rückläufige Umsatzniveau durch andere Segmente kompensiert werden, schreibt die Kooperation.
Bei aller Euphorie angesichts der nun schon fast ein Jahrzehnt anhaltenden guten Baukonjunktur macht sich auch Frust breit wegen fehlender Kapazitäten im Handwerk und Baugewerbe, in der Logistik und auf den Autobahnen, zur Bauland-Entwicklung und im Baugenehmigungsverfahren. „Für eine Besserung haben wir hier in den letzten Monaten keine Anzeichen erkennen können“, stellt Hartmut Möller, Geschäftsführer für alle Warenbereiche, fest. Die Folgen sind ein Nachfrage-Überhang, eine unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Gewerken und ein weiterer Anstieg der Baukosten.
„Die Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur kann in den nächsten Monaten auch in unserer Branche teilweise sichtbar werden“, gibt der Geschäftsführer zu bedenken. „Endverbraucher gehen größere Investitionen nur zurückhaltend an, was sich aktuell schon im investiven Bereich des Maschinen- und Anlagebaus bemerkbar macht.“ Auch die Baugenehmigungszahlen zeigten Spuren, erholten sich aber im 4. Quartal 2019 wieder. „In welche Richtung es zukünftig geht, ist derzeit nicht klar erkennbar. Da bleibt der Baufrühling 2020 abzuwarten. Per anno verbessern sich aber die Zahlen im Ein- und Zweifamilienhausbau gegenüber Vorjahr leicht, im Mehrfamilienhausbau deutlich sind jedoch im Nichtwohnbau leicht rückläufig.“